Mönchengladbach Mönchengladbach: Borussen-Torwart Kamps plant Comeback

Mönchengladbach /dpa. - (Nach mehr als drei Jahren Zwangspause inder Fußball-Bundesliga plant Torwart Uwe Kamps bei BorussiaMönchengladbach sein Comeback. Und das im Alter von 37 Jahren. Nachdem Wiederaufstieg der Borussia und monatelanger Verletzungspausewill er jetzt zurück auf die Bühne der Eliteliga. «Ich will wieder inder Bundesliga spielen», sagte der Keeper der dpa. «Der 400.Bundesliga-Einsatz ist mein Ziel.» Bisher hat Kamps 389 Einsätze zuverzeichnen. Alle für den selben Verein, alle für BorussiaMönchengladbach. Bei den «Fohlen» steht der Routinier inzwischen seit19 Jahren unter Vertrag.
Erst verhinderten ein Achillessehnenriss in der Spielzeit 1998/99und der folgende Abstieg weitere Einsätze in der höchstenSpielklasse. Nach dem Wiederaufstieg in diesem Sommer musste sichKamps am rechten Knie operieren lassen. Zwar hatten die Ärzte eineAuszeit von «nur» sechs Wochen prognostiziert, doch auch sechs Monatedanach müht sich der Torwart noch immer im Rehabilitations-Zentrumstatt auf dem Trainingsplatz. «Das Knie wurde oft dick. Wenn icheinen Tag trainiert habe, musste ich danach zwei Tage pausieren.Inzwischen bin ich wieder bei fast 90 Prozent meinesLeistungsvermögens», sagte der 37-Jährige, der am 9. Mai 1998 beim2:0-Sieg in Wolfsburg letztmals das Bundesliga-Tor hütete.
Doch warum tut er sich diese Schinderei noch an? Kamps, der 1988mit der deutschen Auswahl Bronze bei den Olympischen Spielen in Seoulund 1995 mit der Borussia den DFB-Pokal gewann, hat für den Fallseines Karriereendes bereits einen zweijährigen Anschlussvertrag inder Tasche. Er könnte schon jetzt seinen Platz zwischen den Pfostengegen einen Platz am Schreibtisch auf der Borussen-Geschäftsstelletauschen. «Ach, dazu bleibt noch Zeit. Der Reiz zu spielen ist vielzu groß», meinte Kamps.
Durch die Rückkehr in die Eliteliga und den geplanten Stadion-Neubau sei eine «Aufbruchstimmung» rund um den Bökelberg zuverspüren. «Hier tut sich was», hat er festgestellt. An dieserEntwicklung will der Keeper teilhaben. Und zwar als Spieler.«Schließlich habe ich einen Vertrag bis 2003.» Ob das sein letzterKontrakt als Aktiver ist, weiß er noch nicht. Kamps will es trotzseines fortgeschrittenen Alters noch einmal wissen. Selbst wenn derClub bereits den Nachfolger verpflichtet hat.
Denn die neue Nummer eins heißt mittlerweile Jörg Stiel. Der 33-Jährige kam im Sommer vom FC St. Gallen. Die Vorteile des Schweizers:Er blieb in den bisherigen 13 Meisterschaftsspielen ohne Fehl undTadel, genießt das uneingeschränkte Vertrauen von Trainer Hans Meyerund wird von den Mitspielern als Führungsfigur akzeptiert. Zudem ister vier Jahre jünger als sein rekonvaleszenter Kontrahent. «Darübermache ich mir überhaupt keine Gedanken», sagte Kamps. «Ich achtevorerst nur auf mich. Ich will mich im Training wieder so einmischen,dass ich noch einmal eine realistische Chance habe, in der Bundesligazu spielen.»