Mike Tyson in rosa Unterwäsche im Gefängnis

New York/Phoenix/dpa. - Rosa Unterwäsche und schwarz-weiß gestreifte Gefängniskleidung waren Pflicht - nach 24 Stunden hinter Gittern ist der frühere Boxweltmeister Mike Tyson am Mittwoch wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der 41-Jährige musste wegen Fahrens unter Drogeneinfluss eine eintägige Haftstrafe verbüßen.

Wie der örtliche Radiosender KTAR berichtete, verließ Tyson das Gefängnis in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona gemeinsam mit seinem Anwalt Tom Marlowe ohne Kommentar. Er wurde zu seinem Geländewagen gebracht, stieg ein und zündete sich eine Zigarre an. Nach Angaben des zuständigen Sheriffs Joe Arpaio hatte Tyson sich die Zeit mit der Lektüre von «American Gangster» vertrieben.

Die rosa Unterwäsche ist für alle 1500 Häftlinge in dem Gefängnis Pflicht. Der als Law-and-Order-Mann gefürchtete Sheriff hat die Einheitstracht eingeführt, um die Gefangenen zu demütigen. David Chesnoff, ein zweiter Anwalt Tysons, reagierte verärgert auf die Behandlung seines Mandanten. «Der Sheriff sollte die Leute besser ermutigen, mit ihrer Abhängigkeit so umzugehen, wie Mike es tut», sagte er. «Dann hätte er vielleicht weniger Besucher in seinem Gefängnis.»

Tyson war am Montag wegen Kokainbesitzes und Fahrens unter Drogeneinfluss zu einem Tag Haft verurteilt worden. Für diese Delikte hätte er eine Freiheitsstrafe von bis zu vier Jahren und drei Monaten bekommen können. Der Richter erkannte aber strafmildernd an, dass sich der einstige Sportstar inzwischen freiwillig auf Entzug begeben hat. Tyson war im vergangenen Dezember festgenommen worden, nachdem er beinahe das Auto eines Sheriffs angefahren hatte.