Microsoft will Yahoo! übernehmen
New York/dpa. - Der weltgrößte Softwareanbieter Microsoft will den Internet-Konzern Yahoo! kaufen. Das Angebot von 31 Dollar je Aktie bewerte Yahoo! mit 44,6 Milliarden Dollar (29,97 Mrd Euro), teilte der Windows-Hersteller am Freitag in den USA mit.
Dies ist ein deutlicher Aufschlag von 62 Prozent auf den Schlusspreis der Yahoo!- Aktie vom Donnerstag. Microsoft und Yahoo! konnten bisher bei der boomenden Internet- Werbung und im Suchmaschinengeschäft nicht zum Branchenführer Google aufschließen. Yahoo! hatte erst am Dienstag einen erneuten Gewinneinbruch vermeldet und den Abbau von rund 1000 Stellen angekündigt.
Der Kauf soll im zweiten Halbjahr abgeschlossen werden. Die Wettbewerbsbehörden müssen dem allerdings zustimmen und die Yahoo!-Aktionäre müssen das Angebot annehmen.
Die Kosteneinsparungen sollen bei mindestens einer Milliarde Dollar liegen, teilte Microsoft mit. Die Yahoo!-Aktionäre sollen zwischen einer Barauszahlung und Microsoft-Aktien wählen können. Insgesamt soll der Kaufpreis je zur Hälfte in bar und in Aktien bezahlt werden. Microsoft machte das Angebot in einem Brief an den Verwaltungsrat des Yahoo!-Konzerns.
In den vergangenen zwölf Monaten verlor die Yahoo!-Aktie mehr als ein Viertel ihres Werts. Im vergangenen Sommer war Firmenmitgründer Jerry Yang an an die Konzernspitze zurückgekehrt und hatte durchgreifende Veränderungen angekündigt.
Zudem wurde bekannt, dass der langjährige Chef des Internet-Konzerns Yahoo!, Terry Semel, mit Wirkung zum 31 Januar seinen Vorsitz im Verwaltungsrat aufgegeben hat. Im vergangenen Sommer hatte der 64-jährige Manager bereits die Konzernführung an Firmengründer Yang abgetreten. Zum Nachfolger von Semel wurde der Marketing- und Werbeexperte Roy Bostock gewählt, der seit Mai 2003 im Verwaltungsrat sitzt.
Das amerikanische Internet-Unternehmen steht derzeit unter starkem Wettbewerbsdruck vor allem durch den Konkurrenten Google. Auch in diesem Jahr werde Yahoo! kräftigem Gegenwind ausgesetzt sein, hatte Yang diese Woche nach der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse angekündigt. Der Gewinn des Unternehmens war im Schlussquartal 2007 um fast ein Viertel eingebrochen. International will das Unternehmen rund 1000 Stellen streichen.