Leipziger Olympia-Bewerbung Leipziger Olympia-Bewerbung: Wittenberger legen sich in die Riemen
Wittenberg/MZ. - "Ich drücke Leipzig die Daumen, dass die Stadt vom Internationalen Olympischen Komitee als offizieller Kandidat zugelassen wird", meint Holger Trauth. Dann drückt er auf dem Ergometer derart aufs Tempo, als hänge von seiner Leistung das Wohl und Wehe der Messestadt ab. "Ich bin selbst Leichtathlet und Judoka. Die Weltelite einmal live zu sehen, wäre ein absoluter Traum", sagt der 16-Jährige, bevor er sich Richtung Geschichtsunterricht aufmacht.
Neben den Jugendlichen des Melanchthon-Gymnasiums sind auch Kinder der Friedrich-Engels-Grundschule und des evangelischen Kindergartens "Himmelschlüsselchen" gekommen. Der kleine Steffen Kronberg zieht selbst einige Male am Schwungband. Als Belohnung heftet Klaus Schindler dem Sechsjährigen ein Leipzig-Abzeichen an das T-Shirt. "Ich bin begeistert, auf welche Resonanz unsere Idee stößt. Das zeigt doch, dass sich die Region mit dem olympischen Gedanken identifiziert", lobt Schindler. Tilch hebt die Vorzüge des größten und bedeutendsten Sportereignisses der Welt hervor: "Von Olympia würde die Wirtschaft profitieren. Das wäre ein Signal zum Aufbruch."
Der Startschuss zum Umzug ins Vereinsheim an der Dresdener Straße wird 14 Uhr gegeben. Auf einem Bootsanhänger sitzt Oliver Tilch und lässt den Ergometer summen. Eskortiert von der Polizei "rudert" der 23-Jährige vorbei an verdutzten Verkehrsteilnehmern durch die City. Die Zahl der Teilnehmer und die absolvierten Kilometer will der Sportverein heute nach Lausanne melden. "Ich weiß nicht, ob das für Leipzig was bringt. Es kann zumindest nicht schaden", sind sich die Sportler einig.