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Leichtathletik WM Leichtathletik WM: 400 m Hürden: Überglücklicher Weltmeister

11.08.2001, 08:31

Edmonton/dpa. - Auf der Ehrenrunde freilich «schwächelte» der Überraschungssiegermit dem Superman-Tattoo auf dem Oberarm. Da verbarg derPsychologiestudent seine Tränen in der Fahne des Karibik-Staates.Sanchez trug wieder sein rotes Plastikarmband mit kleinen Lichtern -ein Souvenir aus Sydney. «Das erinnert mich daran, dass ich nichtmehr die gleichen Fehler mache wie dort im Halbfinale.

Sanchez wurde in New York geboren, sein Vater lebt in derDominikanischen Republik, seine Mutter in San Diego/Kalifornien. Mitneun Jahren kam der heutige Weltmeister auf die Urlaubsinsel. Erspielte Baseball, bis er sich das Handgelenk brach. Dann begann ermit dem Laufen. «Ich war so schlecht, dass mich die Mädels geschlagenhaben.» Vor zwei Jahren unterbot er zum ersten Mal die50-Sekunden-Barriere und fragte bei John Smith an, der auch den100-m-Weltrekordler und Olympiasieger Maurice Greene betreut. «Wirsind voll», ließ ihn der US-Startrainer abblitzen.

Die USA waren dafür der große Verlierer im langen Hürdensprint:Der Olympiasieger und Weltjahresbeste Angelo Taylor war im Halbfinalean der letzten Hürde gestrauchelt, auf die Nebenbahn geraten unddisqualifiziert worden. Zum ersten Mal überhaupt bei einerWeltmeisterschaft oder bei Olympia stand kein Amerikaner im Endlauf.Ein deutscher Teilnehmer war nicht am Start.