Leichtathletik in Zürich Leichtathletik in Zürich: Schaulaufen der Stars

Zürich/dpa. - Fünf Siege sind notwendig, um am Jackpot von rund einer MillionMark (gut 510 000 Euro) teil zu haben. Bereits vor denabschließenden Stationen Brüssel (24. August) und Berlin (31.August) kann sich Vizeweltmeisterin Violeta Szekely (Rumänien) nachvier Siegen in Serie über 1500 m ihren Anteil sichern.
Die Organisatoren im Letzigrund haben mit dem Rekordetat von fast7,5 Millionen Mark 26 Weltmeister von Edmonton, 21 Olympiasieger und11 Hallenweltmeister von Lissabon verpflichtet. Bis auf Greene undStabhochspringer Dimitri Markow (Australien) stellen sich in den 20Wettbewerben alle frisch gekrönten Titelträger von Edmonton zurersten WM-Revanche.
Vizeweltmeister Tim Montgomery (USA) fühlt sich so fit, dass ersogar vollmundig einen neuen 100-m-Weltrekord angekündigt hat. Dassteht für Marion Jones zum Leidwesen der Schweizer Veranstalternicht im Vordergrund. «Für mich ist der Sieg wichtiger als derRekord», erklärte die Amerikanerin am Donnerstag in Zürich. Sie willvor allem Shanna Pintusewitsch (Ukraien) schlagen, gegen die sie beider WM sensationell das 100-m-Finale verloren hatte.
Die Teilnehmerfelder in Zürich sind teilweise noch stärkerbesetzt als die die WM-Finals. Über 800 m der Männer, wo dieGastgeber mit großer Spannung auf den ersten Heim-Auftritt ihres WM-Helden Andre Bucher warten, tritt neben den acht WM-Finalisten umOlympiasieger Nils Schumann (Berlin) auch der in Kanada fehlendeJuri Borsakowski (Russland) an. «Ich werde der Gejagte sein, allewollen den Weltmeister schlagen», sagte Bucher.
Über 3000 m Hindernis brennt der Olympia-Zweite sowie Weltmeistervon 1997 und 1999, Wilson Boit Kipketer (Kenia), darauf, es den WM-Teilnehmern zu zeigen. Er hatte bei den Kenia-Trials als Vierter dasTicket verpasst und sich danach mit drei Jackpot-Siegen schadlosgehalten.
Bis Donnerstagmittag ließ El Guerrouj alle im Unklaren, dannverkündeten die Veranstalter: Er startet über 1500 m. Nach seinemdritten Titelgewinn in Edmonton hatte er für Zürich sein Debüt über5000 m und eine Zeit um 12:45 Minuten angekündigt. Wäre er auf derneuen Strecke angetreten, wäre er aus dem Jackpot-Rennen gefallen.Über 1500 m trifft El Guerrouj auf Noah Ngeny, der ihm ausgerechnetbei Olympia in Sydney eine von zwei Niederlagen in seinen 49Finalrennen der letzten fünf Jahre beigebracht hatte. Der Kenianerwar von seinem Landesverband für Edmonton gestrichen worden, weil ernicht zum Trainingslager nach Hause kam.
Von den 17 deutschen Teilnehmern, die in der Startliste stehen,hat der fünfmalige Diskus-Weltmeister Lars Riedel (Chemnitz) imLetzigrund eine Serie von sieben Siegen hingelegt, ehe er im Vorjahrvom späteren Olympiasieger Virgilius Alekna (Litauen) bezwungenwurde. «Das ist wie ein Heimspiel für mich», meinte Riedel. DieStabhochspringer sind als Quartett im Einsatz und wollen sich fürdas schwache WM-Abscheiden rehabilitieren. Im Speerwerfen ist dasEdmonton-Trio dabei, von dem der enttäuschende deutsche MeisterPeter Blank in Oslo den bisher einzigen deutschen Sieg des Jahres ineiner Jackpot-Disziplin holen konnte.