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Leichtathletik-EM Leichtathletik-EM: Ingo Schultz souverän: «Ich will Europameister werden»

Von Peter Juny 06.08.2002, 15:26
Ingo Schultz
Ingo Schultz dpa

München/dpa. - «Ich bin so schnell», flachste der 2,01 m große Hüne über seinenFehlstart. Er sei auch ein bisschen nervös gewesen, «wie einRennpferd, das endlich losgelassen werden will».

An seinem Ziel hat sich nichts geändert: «Ich will Europameisterwerden. Verstecken kann ich mich sowieso nicht, dafür bin ich zugroß», strotzt der 27-Jährige vor Selbstvertrauen. Er habe guttrainiert und eine stabile Saison gehabt. «Die Form ist da, warumsoll es da ausgerechnet zur EM schlecht laufen? Das macht doch keinenSinn», ist er von sich überzeugt. Um 5.00 Uhr ist er aufgestanden,hat ein Hotel-Bett mit Überlänge bekommen. «Das war sehr aufmerksamvom Deutschen Leichtathletik-Verband.»

Die drittschnellste Vorlaufzeit nach Marc Raquil (Frankreich/45,70) und David Canal (Spanien/45,75) bezeichnete der für Dortmundstartende Norddeutsche als «okay». «Ich wollte im Vorlauf Kräftesparen, gut durchkommen und gewinnen. Es hat alles gepasst», sagte erzu seinem Rennen und freute sich darüber, dass auch Bastian Swillimsaus Wattenscheid im Halbfinale steht. «Ich hoffe, ich muss nichtalles geben und kann noch Körner für das Finale aufheben», bleibt derschnellste Europäer in diesem Jahr über die Stadionrunde für diekommenden Rennen optimistisch.

Auch seine Freundin, die Schwimmerin Antje Buschschulte, die dasRennen als Zuschauerin im Stadion verfolgte, fand aufmunternde Worte:«Ich weiß, dass Ingo noch viel schneller laufen kann. Ich war mirsicher, er macht das schon, dass er weiter kommt.» Bei der EM inBerlin hat sie ihrem Freund mit einem EM-Titel in der Lagenstaffelund Bronze über 100 m Rücken eine Vorgabe gegeben, die er imEinzelrennen und ebenfalls mit der Staffel übertreffen könnte.

Der Schultz-Aufstieg vom Spätzünder zum Siegertypen waratemberaubend und dauerte nur drei Jahre. Als sensationellerWM-Zweiter war er im Vorjahr in Edmonton der Shooting Star und hatdie Stadionrunde in Deutschland nach langer Zeit mit der Steigerungauf 44,66 Sekunden wieder salonfähig gemacht. Sein Trainer JürgenKrempin ist überzeugt, dass sein Schützling 2004 bei den OlympischenSpielen in Athen unter 44 Sekunden laufen kann. Zum Vergleich: DerEuroparekord von Thomas Schönlebe (Chemnitz) steht seit seinem WM-Sieg 1987 bei 44,33 Sekunden. Der rasante Aufstieg von Ingo Schultzführte dazu, dass er 1999 trotz Qualifikation nicht für die WM inSevilla nominiert werden konnte, weil er kein Kaderathlet war unddamit nicht die notwendigen Dopingkontrollen vorweisen konnte.

Programm der Leichtathletik
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dpa
Rekorde in der Leichathletik
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dpa