1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Leichtathletik: Leichtathletik: Beide DLV-Teams zum Weltcup

Leichtathletik Leichtathletik: Beide DLV-Teams zum Weltcup

23.06.2002, 17:32
Hallen-Weltrekordlerin Swetlana Feofanowa ausRussland hat beim Grand-Prix-Meeting der Leichtathleten in Stockholmmit dem neuen Stabhochsprung-Europarekord von 4,78 m für dasGlanzlicht gesorgt.
Hallen-Weltrekordlerin Swetlana Feofanowa ausRussland hat beim Grand-Prix-Meeting der Leichtathleten in Stockholmmit dem neuen Stabhochsprung-Europarekord von 4,78 m für dasGlanzlicht gesorgt. AFP

Annecy/dpa. - Beide deutschen Teams konnten Gastgeber Frankreich noch abfangen. Die Frauen lagen hinter dem Pokalverteidiger Russland (122,5 Punkte), dessen 4x400-m-Staffel zum Abschluss noch disqualifiziert wurde auf Rang 2 vor Frankreich (89). Die Männer lagen nach Siegen von Michael Möllenbeck im Diskuswurf mit 66,82 m und Stabhochspringer Tim Lobinger mit 5,75 m vor der abschließenden 4x400-m-Staffel einen Punkt vor Gastgeber Frankreich und konnten diesen Platz durch Rang 2 in der langen Staffel behaupten. Großbritannien (111 Punkte), Deutschland (107) und Frankreich (105) lautete die Reihenfolge.

Im Hinblick auf den Jahreshöhepunkt in sechs Wochen im eigenen Land blieben aber auch Fragezeichen. Nur Hindernisläufer Damian Kallabis buchte das EM-Ticket als neuer Athlet. Nur zwei Siege gegenüber acht im Vorjahr in Bremen waren auch ein Rückschritt.

Auch Sprinterin Muriel Hurtis als erfolgreichste Teilnehmerin mit drei Siegen konnte den Erfolg Rußlands nicht verhindern. Nach ihrem ersten 100-m-Lauf unter 11 Sekunden in der europäischen Saisonbestzeit von 10,96 und dem Erfolg mit der Staffel in der Jahresweltbestzeit von 42,41 vor dem deutschen Quartett (42,49) gewann sie am Sonntag auch über 200 m in Europa-Jahresbestzeit von 22,51. «Sie wird in diesem Jahr nochschneller laufen», glaubt ihr Manager Alain Blondel, Lebensgefährte von Weitsprung-Olympiasiegerin Heike Drechsler.

Für vier weitere Jahresweltbestleistungen vor lediglich 10.000 Zuschauern an beiden Tagen sorgten Hammerwerferin Olga Kusenkowa mit 73,07 m sowie die Olympiasiegerin und Weltmeisterin Gabriela Szabo. In ihrem ersten Rennen seit einem halben Jahr lief sie über 3000 m 8:38,03 Minuten. Maria Cioncan steigerte den Saisonbestwert über 1500 m auf 4:03,74 Minuten, die Russin Tatjana Kotowa erzielte im Weitsprung mit regulären 7,42 m einen neuen Spitzenwert.

Die deutschen Frauen verkrafteten sogar letzte Plätze über 400 m, 1500 m und im Dreisprung und mussten am zweiten Tag einen auf fünf Zähler angewachsenen Rückstand zu Frankreich aufholen. Im Gegensatz zum Vorjahr in Bremen, als sechs Siege gelangen, verbuchten die DLV-Frauen diesmal keinen Sieg. Fünf zweite Plätze waren diesmal die besten Ergebnisse, mit denen die Staffeln, Stabhochspringerin Yvonne Buschbaum, Hürdensprinterin Kirsten Bolm und Kugelstoßerin Astrid Kumbernuss das EM-Ticket vorzeitig buchen konnten. Deren München-Teilnahme stand auch vorher nicht zur Debatte.

Die DLV-Männer hatten keine letzten Plätze zu beklagen und verbesserten sich mit einem starken zweiten Tag um zwei Ränge. Dabei ragten die Sieger heraus: Möllenbeck bezwang den 70-m-Mann Dmitri Schewtschenko (62,03) klar, Lobinger musste erst bei der Jahresweltbestleistung von 5,91 m passen. Nach 400-m-Vize-Weltmeister Ingo Schultz am Vortag buchte am Sonntag auch Mike Fenner über 110 m Hürden als Zweiter hinter Weltrekordler Colin Jackson in der deutschen Jahresbestzeit von 13,33 das EM-Ticket und sorgte für einen guten Auftakt zur erfolgreichen Verfolgungsjagd.

Danach konnten auch 800-m-Olympiasieger und EM-Titelverteidiger Nils Schumann, der sich in einem taktischen Rennen im Spurt nur dem Jahresbesten Juri Borsakowski (Russland) geschlagen geben musste, und Kallabis als Zweite das EM-Ticket buchen. Außerdem konnten die Staffeln mit zweiten Plätzen ihre Endkampf-Chance nachweisen, so daß neben rund 60 Norm-Erfüllern auch 20 Staffelläufer auf eine EM-Nominierung hoffen dürfen.