Landtag einig: Schleswig-Holstein zum Sportland machen

Kiel - Der Landtag hat sich für bessere Rahmenbedingungen für den Breiten- und Leistungssport in Schleswig-Holstein ausgesprochen. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) rief am Mittwoch im Parlament dazu dazu auf, Schleswig-Holstein zu einem Sportland zu machen. Die Grundlage hierfür biete der von Ministerien, Verbänden und Wissenschaft gemeinsam erarbeitete und jetzt im Plenum vorgestellte Sportentwicklungsplan des Landes. „Wir sind das erste Flächenland in Deutschland, das eine derartig umfangreiche Bestandsaufnahme in Angriff genommen hat. Darauf können wir stolz sein”, sagte die Ministerin.
In Redebeiträgen aller Fraktionen wurde die Bedeutung des Sports für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, für Verantwortungsbewusstein, Teamgeist, die Persönlichkeitsbildung und für die Gesundheit betont. Zudem fördere er die Integration von Flüchtlingen und ermögliche Menschen mit Handicap gesellschaftliche Teilhabe.
Ein vom Parlament einstimmig gebilligter Antrag der Regierungsfraktionen von CDU, Grünen und FDP sowie von SPD und SSW empfiehlt, die notwendigen Landesmittel bereitzustellen, um 25 Millionen Euro des Bundes bis 2024 für Schleswig-Holsteins Sportstätten abrufen zu können. Das Land muss sich mit 15 Prozent und die Kommunen müssen sich mit 10 Prozent an den Kosten beteiligen. Die entsprechenden Mittel sollen aus dem Corona-Nothilfeprogramm kommen. Es geht um eine Rücklage in Höhe von 4,3 Millionen Euro.
Der Sportentwicklungsplan des Landes sieht 118 Handlungsempfehlungen vor. Angestrebt wird unter anderem eine durchgängige dritte Sportstunde an den Schulen in allen Klassenstufen; zudem soll der Schwimmunterricht verbessert werden. Es wird auch vorgeschlagen, an einem zentralen Standort eine große, multifunktional nutzbare Veranstaltungshalle für mindestens 15 000 Zuschauer zu schaffen.
Ein weiteres Ziel: Handball soll neben Rudern, Segeln und Beachvolleyball als zusätzliche Schwerpunktsportart anerkannt werden und damit mehr Fördermittel bekommen. Die Landesverbände der einzelnen Sportarten sollen mehr Geld erhalten, um Profi-Trainer einzustellen, damit Leistungssport-Talente besser gefördert werden.
Mehr als 40 Millionen Euro sind laut Sütterlin-Waack in Schleswig-Holstein seit 2015 in die Sanierung der kommunalen Sportstätten geflossen - im Wesentlichen zum Nutzen des Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssports. Der „Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten” im Kontext der Städtebauförderung versetze das Land in die komfortable Situation, den Kommunen bei dem Erhalt ihrer Sportinfrastruktur des Breitensports zusammen mit dem Bund weiter unter die Arme zu greifen. (dpa/lno)