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Landkreistag gegen Kreisfreiheit von Sonderstatusstädten

19.11.2018, 14:18
Bernd Woide (CDU), Landrat des Landkreises Fulda, auf der Jahrestagung des Hessischen Landkreistages in Wiesbaden. Foto: Arne Dedert/Archiv
Bernd Woide (CDU), Landrat des Landkreises Fulda, auf der Jahrestagung des Hessischen Landkreistages in Wiesbaden. Foto: Arne Dedert/Archiv dpa

Hanau/Wiesbaden - Der Hessische Landkreistag (HLT) hat sich gegen die Kreisfreiheit von Sonderstatusstädten ausgesprochen. Damit kritisierte der Verband der 21 hessischen Landkreise auch die Pläne der Stadt Hanau zur Kreisfreiheit. Der HLT lehne solche Initiativen von Sonderstatusstädten ab. Dies sind kreisangehörige Städte mit mehr als 50 000 Einwohnern.

Durch das Aussteigen aus dem Kreis würden funktionierende kommunale Strukturen zerschlagen und der Zusammenhalt zwischen Städten und angrenzenden Kommunen erschwert, sagte HLT-Präsident Bernd Woide am Montag. Städte, Gemeinden und Landkreise kooperierten schließlich in immer mehr Tätigkeitsfeldern.

Auswirkungen sieht der HLT auch auf die Finanzen. Es seien erhebliche Mehrbelastungen für kreisangehörige Kommunen zu erwarten. Der Verband bezweifelt auch den Nutzen. Es würden unnötige Doppelstrukturen geschaffen. „Dies widerspräche deutlich den allgemeinen Entwicklungen hin zu besseren Verwaltungsabläufen durch eine Bündelung und Konzentration von Zuständigkeiten und Fachwissen”, beurteilte Woide. Eine „Rückkehr zur Kleinstaaterei” dürfe es nicht geben.

Die Stadt Hanau hatte im August beschlossen, nicht mehr zum Main-Kinzig-Kreis gehören zu wollen und strebt die Kreisfreiheit an, um ihre Belange selbst zu regeln. Die Eigenständigkeit der mehr als 99 000 Einwohner zählenden und stark gewachsenen Kommune wird zum 1. April 2021 ins Auge gefasst. Bislang gibt es in Hessen mit Wiesbaden, Frankfurt, Darmstadt, Offenbach und Kassel fünf kreisfreie Städte. (dpa/lhe)