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Landespokal Landespokal: Final-Posse nun auch in Sachsen

Von Gerald Fritsche 12.06.2009, 16:58

Leipzig/dpa. - Es sollte der Höhepunkt des Spieljahres aufLandesebene sein, doch nun ist das Finale um den Fußball-Sachsen-Pokal nur noch eine Posse. Nachdem das Endspiel zwischen der SGDynamo Dresden II und dem VFC Plauen am Donnerstagabend wegenerheblicher Sicherheitsbedenken im Stadion von Grimma abgesagt wurde,wird es nun am Mittwoch (18.00 Uhr) im Leipziger Zentralstadionnachgeholt. Was bleibt, ist ein bitterer Beigeschmack.

Denn wieder einmal macht der Sport vor der möglichen Gewalt einenRückzieher. Nachdem sich Hooligans aus Halle und Leipzig nach Grimmaaufmachen wollten und auch das Dresdner Lager nicht frei vongewaltbereiten Störenfrieden ist, handelten die Sicherheitsexperten.Zumal die sächsische Polizei durch andere Aufgaben sich nicht in derLage sah, das nun zumindest als diffizil eingeschätzte Spiel imStadion der Freundschaft und in der Stadt Grimma in gebotener Formabzusichern. «Es war eine gemeinsame Entscheidung von allen, dasSpiel abzusagen», betonte am Freitag Anja Kunick vom SächsischenFußball-Verband (SFV). «Es gab entsprechende Informationen, die zuder Situation geführt haben, wie wir sie jetzt haben», meinte dieMarketing- und PR-Beauftragte des Verbandes.

Glücklich über die Entscheidung ist niemand. Vorwürfe aus Plauen,man hätte die Entwicklung verschlafen, wollte man bei Dynamo DresdenII als Ausrichter des Finals nicht geltenlassen. Niemand, auch nichtder SFV, habe damit gerechnet, dass dieses Spiel über 6000 Leutesehen wollen. Da der eigentliche Endspielort Rudolf-Harbig-Stadion inDresden wegen der Umbauarbeiten nicht zur Verfügung steht, hattensich alle auf Grimma geeinigt. Schließlich fanden dort auchBegegnungen der U-17-Europameisterschaft statt.

Dass Dynamo dem Vorschlag der Plauener, im Vogtlandstadion zuspielen, nicht nachkommen wollte, liegt auf der Hand. Den ohnehinnicht mehr vorhandenen Heimvorteil gibt man nicht dem Kontrahenten.Dass im Gegenzug Plauen nicht bereit war, das Finale erst vor Beginnder neuen Saison auszutragen, ebenso. Schließlich hätte Dynamo danndie gesamte Profi-Mannschaft spielen lassen können, weil das alteWettkampfjahr am 30. Juni beendet ist. So dürfen nur Profis zumEinsatz kommen, die weniger als 19 Drittliga-Einsätze auf dem Kontohaben.

Verlierer der Entwicklung sind die Spieler beider Clubs. Denneigentlich war für sie ab Montag Urlaub angesagt. Wie viele nun nichtzur Verfügung stehen oder gebuchte Reisen verschieben müssen, war amFreitag noch unklar. «In jedem Fall ist es eine höchst unglückliche,bescheidene Situation», sagte Kunick.