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Künftig keine Konik-Pferde mehr im Meldorfer Speicherkoog

08.09.2020, 09:45
Konik-Pferde stehen in einem mobilen Gatter. Foto: Daniel Reinhardt/dpa/Symbolbild
Konik-Pferde stehen in einem mobilen Gatter. Foto: Daniel Reinhardt/dpa/Symbolbild dpa

Meldorf - Die Konik-Pferde im Meldorfer Speicherkoog sind Geschichte. Am Dienstag verließen die letzten elf Stuten und drei Fohlen das Naturschutzgebiet „Wöhrdener Loch/Speicherkoog Dithmarschen”, wie das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) mitteilte. Künftig werden dort von Frühjahr bis Herbst vor allem Rinder und Schafe im Auftrag des Naturschutzes grasen. Auf die robusten Koniks warten neue Aufgaben im Bereich anderer Naturschutzprojekte beziehungsweise bei privaten Pferdehaltern, sagte LLUR-Sprecher Martin Schmidt.

Konik-Pferde werden bis zu 1,45 Meter groß. Sie sind gedrungen, haben einen sehr kräftigen Hals, starke Gelenke und zarte Hufe. Die Pferde sind direkte Nachfahren des polnischen Waldtarpans und werden oft zur Landschaftspflege eingesetzt. Die Herde graste seit 2004 im Speicherkoog, um Büsche und den Schilfbewuchs der Region niedrig halten. Heute ist das Schutzgebiet für eine ganzjährige Konikbeweidung laut LLUR nicht mehr geeignet.

Zwischenzeitlich wurden viele Bäume und Büsche entfernt, die den Weidetieren zuvor noch einen winterlichen Witterungsschutz bieten konnten - alles Maßnahmen für den auch europarechtlich geforderten Wiesenvogelschutz sowie für nordische, im Kreis Dithmarschen überwinternde Wildgänse. Künftig soll das Gebiet für die Gänse attraktiver gestaltet werden, um Fraßschäden außerhalb zu verringern. Es sind weitere Vernässungen von Flächen geplant.

Tierschützer hatten im Frühjahr das Aus für die Koniks im Speicherkoog angestoßen. Sie machten öffentlich, dass viele der Pferde unterernährt und ihre Hufe schlecht gepflegt waren. Der Bestand der Wildpferde wurde damals reduziert. Die Tiere wurden tierärztlich untersucht und behandelt. (dpa/lno)