Kultursaal am Schützenplatz Kultursaal am Schützenplatz: Investor will definitiv bauen
Sangerhausen/MZ. - Die Hanseatische Grundbesitz und Vermögensverwaltungsgesellschaft (HGV) wird den geplanten Kultursaal am Sangerhäuser Schützenplatz definitiv bauen. Das bestätigte Karl-Heinz Weber, der Leiter der zuständigen Mühlhäuser Niederlassung. Baustart soll im dritten Quartal dieses Jahres sein. Weber zur MZ: "Wir halten unsere Investitionsverpflichtungen ein. Dazu haben wir bereits zu viel Geld in das Projekt gesteckt."
Nach eigenen Angaben hat die HGV bisher für Grunderwerb, Baugrunduntersuchungen und Planungsarbeiten am Schützenplatz etwa 2,25 Millionen Mark investiert. Bedenken bestehen jedoch wegen der geplanten Halle des Landkreises: Der Niederlassungsleiter ist nach seinen Worten noch nicht davon überzeugt, dass von dem Projekt keine negative Wirkung auf das privatfinanzierte kulturelle Zentrum am Schützenplatz ausgehen wird. "Auch ein Gespräch mit Landrat Volker Pietsch hat meine Bedenken nicht restlos auflösen können", sagt Weber.
Der Landkreis hatte kürzlich angekündigt, auf dem Gelände der Kreisverwaltung in der Külzstraße für etwa 6,5 Millionen Mark eine "Multifunktionshalle" bauen zu wollen. Sie soll vorrangig für den Schulsport, aber auch als Tagungsstätte und für Großveranstaltungen mit bis zu etwa 800 Zuschauern genutzt werden (die MZ berichtete). Der Kultursaal am Schützenplatz soll laut HGV eine Kapazität von bis zu 600 Plätzen haben. Weber sagte: "Unabhängig vom beschlossenen Zuschuss zum Betrieb der Kultureinrichtung am Schützenplatz wird das Betreibungsrisiko mit dem Vorstoß des Kreises nun ein Vielfaches größer."
Der Kreistag hatte entschieden, für den Kultursaal zwei Mark je Einwohner für die Dauer von acht Jahren zu zahlen. Unterdessen gibt es Stimmen, die fragen, warum sich der Landkreis nicht auf den Bau der notwendigen Turnhalle für die Müntzerschule und damit auf seine Pflichtaufgaben beschränkt. Der geplante Kulturteil sei ja eine freiwillige Aufgabe, die man der Wirtschaft überlassen könne. Baue man nur eine Sporthalle, ließen sich zudem Steuergelder sparen. Die Kreishalle wird am Mittwoch auch Thema im Hauptausschuss des Sangerhäuser Stadtrats sein. Die Stadträte haben dazu Landrat Pietsch und andere Vertreter der Kreisverwaltung eingeladen. Die Sitzung ist nicht öffentlich.