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Klose: Toni hat «Probleme mit seinem besten Freund»

Von Jens Mende und Christian Kunz 21.06.2008, 13:44

Tenero/dpa. - In seiner neuen Rolle als einziger Stürmer hat sich Miroslav Klose durchaus «wohl gefühlt», sein erstes EM-Tor aber soll nicht das einzige bei diesem Turnier bleiben.

Für den 30-jährigen Stürmer von Bayern München hat mit dem 3:2-Viertelfinal-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Portugal die Europameisterschaft erst so richtig begonnen. Bei den Bayern schwächelte er im letzten halben Jahr, im DFB-Team zündete der Turbo auch lange nicht. «Ich bin froh, dass wir gegen Portugal endlich einmal Fußball gespielt haben mit der Truppe», sagte Klose sichtbar gelöst.

Schon hatten die Parallelen zur blamablen EURO 2004 gedroht, als der Torjäger ohne Treffer geblieben war - diese düsteren Gedanken sind jetzt weg. Sein 2:0-Kopfball gegen die Portugiesen und der Halbfinal-Einzug des Teams haben den Spaß zu Klose zurückgebracht. Im persönlichen Tore-Wettkampf mit seinem Bayern-Kollegen Luca Toni führt der gebürtige Pole mit 1:0 und ist damit auf dem besten Weg, seine Wette mit dem Italiener zu gewinnen. Es geht um ein Essen, «wie viele Gänge, das kann sich Luca dann aussuchen, wenn er bezahlt», hatte Klose schon vor Turnier-Start gescherzt.

Jetzt bekam er eine SMS von Toni, der noch ohne EM-Treffer ist. Er habe derzeit «Probleme mit seinem besten Freund», berichtete Klose und sorgte zunächst für fragende Gesichter. Die Auflösung folgte erst ein paar Sekunden später: «Er hat geschrieben, sein bester Freund ist der Ball und der macht nicht das, was er will.» Auch mit Hamit Altintop, seinem türkischen Bayern-Mitspieler, hat Klose «getextet» und «dabei nur lobende Worte gefunden», wie er verriet. «Hamit ist der beste türkische Spieler bei diesem Turnier. Es freut mich für ihn, es wird ein sehr schwieriges Spiel. Natürlich wollen wir gewinnen», blickte Klose schon auf das Duell am Mittwoch in Basel.

Die System-Korrektur von Bundestrainer Joachim Löw auf vier Verteidiger, zwei defensive sowie drei offensive Mittelfeldspieler und nur einen echten Angreifer hat Klose gestärkt. «Wenn man mit 4-5- 1-System spielt, muss man sich als Stürmer grundsätzlich nicht so weit zurückfallen lassen, sondern muss die zwei Verteidiger binden. Das war meine Hauptaufgabe», berichtete Klose von den praktischen Unterschieden. Als alleinige Spitze sollte er die gegnerischen Abwehrkräfte «von einer auf die andere Seite scheuchen» und «so viele Bälle wie möglich vorne halten».

Kloses neues Selbstvertrauen bekam als erster sein Teamkollege Piotr Trochowski zu spüren - auf dem Tennisplatz. «Wer da gewonnen hat, können Sie sich selbst ausmalen», sagte der Stürmer mit einem Lächeln. Tennisfreund Trochowski habe zwar auch etwas gewonnen, aber nur «an Erfahrung».