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Klitschko präsentiert Sixpack, Arreola Hüftspeck

Von Heiko Oldörp 25.09.2009, 07:08

Los Angeles/dpa. - Der Herausforderer kokettierte mit seinen Kilos, der Champion hingegen ließ die Muskeln spielen.

Während WBC- Schwergewichts-Weltmeister Vitali Klitschko das offizielle Wiegen vor dem Staples Center in Los Angeles für ein optisches Statement nutzte, hatte Cristobal Arreola beim letzten Vorgeplänkel vor dem WM-Kampf der K.o.-Könige zumindest die Lacher auf seiner Seite. Als der 28-Jährige mit einer Sporthose und einem dunklen T-Shirt bekleidet als Erster auf die Waage stieg, zeigte die Skala unter dem Gegröle zahlreicher Arreola-Anhänger 122,4 Kilogramm an - und somit weitaus mehr als erwartet.

Der 1,93 Meter große Lokalmatador entledigte sich jedoch umgehend und mit einem breiten Grinsen seines Oberteils und präsentierte süffisant eine Bleiweste. Doch auch ohne Extra-Gewicht brachte es Arreola auf 113 Kilogramm - zwar 400 Gramm weniger als Klitschko, doch der Ukrainer ist neun Zentimeter größer. Als er seinen durchtrainierten Oberkörper in die Kameras hielt, gab es Buhrufe der Arreola-Fans und anerkennendes Nicken der neutralen Beobachter - besonders der Waschbrett-Bauch beeindruckte. Arreola hingegen fiel eher durch seine zahlreichen Tattoos auf - und durch jede Menge Hüftspeck.

«Er wirkt auf mich trotzdem austrainiert. Das wird ein wahrer Schwergewichts-Fight», meinte Klitschko, nur knapp zehn Meter von der Wayne Gretzky und der Earvin «Magic» Johnson-Statue entfernt. Der beste Eishockey-Spieler aller Zeiten und einer der legendärsten Basketball-Profis hatten in ihrer Hochzeit bei den Los Angeles Kings und den Los Angeles Lakers für zahlreiche denkwürdige Abende in der Arena in Downtown L.A. gesorgt. Jetzt will Klitschko den Kessel zum kochen bringen.

«Er hat die beste K.o.-Statistik der Box-Geschichte», betonte Ringsprecher Michael Buffer, als der Titelverteidiger die Waage betrat. Klitschko gewann bei 36 seiner 37 Siege vorzeitig. Doch auch der noch ungeschlagene Arreola ist ein Knockout-Spezialist, musste nur bei drei seiner 27 Kämpfe über die volle Distanz. «Wir werden eine große Show bieten, die niemand verpassen sollte», brüllte er ins Mikrofon, bevor er beim obligatorischen Gegenüberstellen Klitschko mit entschlossenem und bösem Blick tief in die Augen schaute - zumindest hier war er dem Weltmeister ebenbürtig.