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Kinostart: 6. Juni Kinostart: 6. Juni: «Spider-Man»

Von Ulrike von Leszczynski 02.06.2002, 17:23
Der Spider-Man (Tobey Maguire) springt im neuen, gleichnamigen Kinofilm mit ausgebreiteten Armen von einer Brücke (Szenenfoto). Hinter dem Spinnenmann verbirgt sich Peter Parker. Früher hatte er wie ein ganz normaler Bürger im New Yorker Stadtteil Queens gelebt, bis er von einer mutierten Spinne gebissen wurde. Daraufhin vollziehen sich bei Peter nicht nur körperliche Veränderungen, er entwickelt auch geheimnisvolle Fähigkeiten. Diese nutzt er unter anderem, um seine heimliche Liebe Mary Jane zu erobern. Als er sich für das Wohl seiner Heimatstadt New York engagiert, ruft er dadurch den bösen Green Goblin auf den Plan. Starttermin des Action-Thrillers von Sam Raimi: 06.06.2002.
Der Spider-Man (Tobey Maguire) springt im neuen, gleichnamigen Kinofilm mit ausgebreiteten Armen von einer Brücke (Szenenfoto). Hinter dem Spinnenmann verbirgt sich Peter Parker. Früher hatte er wie ein ganz normaler Bürger im New Yorker Stadtteil Queens gelebt, bis er von einer mutierten Spinne gebissen wurde. Daraufhin vollziehen sich bei Peter nicht nur körperliche Veränderungen, er entwickelt auch geheimnisvolle Fähigkeiten. Diese nutzt er unter anderem, um seine heimliche Liebe Mary Jane zu erobern. Als er sich für das Wohl seiner Heimatstadt New York engagiert, ruft er dadurch den bösen Green Goblin auf den Plan. Starttermin des Action-Thrillers von Sam Raimi: 06.06.2002. Columbia

Berlin/dpa. - Es mag den unglaublichen Erfolg der«Spider-Man»-Verfilmung in den USA erklären, dass Regisseur Sam Raimiihm seine Macken gelassen hat. Spider-Man ist ein Kinoheld zumAnfassen, eine Identifikationsfigur.

Willem Dafoe, der im Film den bösen Widersacher spielt, hat nocheine Erklärung für den Sieg von «Spider-Man» im «Kassenkampf» derBlockbuster, eine politischere. Der Schuljunge Peter Parker, aliasSpider-Man, sei ein wenig so wie die Durchschnitts-Amerikaner, sagter: gutmütig, naiv und völlig verstört, wenn etwas Böses in ihr Lebentritt. Vielleicht resuliert aus dieser Erkenntnis und so mancherfilmischen Anspielung auf den 11. September auch die mit Vehemenzvorgetragene Botschaft des Films: «Große Macht bedeutet großeVerantwortung.»

In der Comic-Vorlage von 1962 wird der Schüler Peter Parker beieinem Laborbesuch von einer radioaktiv verseuchten Spinne gebissen.Danach kann er Fassaden erklettern und mit Netzen Hochhausakrobatikbetreiben. Regisseur Raimi hat sich den Kniff erlaubt, seinen Heldenim Jahr 2002 von einer genmanipulierten Spinne beißen zu lassen.

Das Sehenswerte an «Spider-Man» ist, dass auch ein Held erstlernen muss, wie er seine Kraft und Macht einsetzen will - eine ArtWertediskussion. Dass der Teenager Peter (Tobey Maguire),strebergleicher Außenseiter in seiner Klasse, sich erst Mal überdicke Muskeln freut und die angebetete Mitschülerin Mary Jane(Kirsten Dunst) mit einer Luxuskarosse beeindrucken will, gibt demFilm Witz und Charme.

Für die Läuterung des Jungen muss ein Schicksalsschlag herhalten:Sein geliebter Ziehvater Onkel Ben (Cliff Robertson) wird von einemAutodieb erschossen, Peter hätte es verhindern können. Von diesemAugenblick an kämpft er für das Gute in New York, straft als Spider-Man Schurken ab und rettet Mary Jane aus Schwierigkeiten.

Wie im Spiegelbild mutiert zur gleichen Zeit der Firmenboss NormanOsborn (Willem Dafoe) durch einen Laborversuch zum «Grünen Kobold».Aus einem ehrgeizigen Menschen wird Schritt für Schritt einMassenmörder. Auf einem Surfbrett mit Raketenantrieb saust er durchdie Lüfte, lässt Hochhäuser explodieren und versucht Spider-Man aufdie dunkle Seite zu ziehen. Das Grundmuster des Films - der Kampfzwischen Gut und Böse - wird durch Beziehungen der Figurenangereichert: Osbors Sohn ist Peters Freund, beide lieben Mary Jane.

Es ist die Stärke von Raimis «Spider-Man», dass er Comic-Figurenden Raum gibt, auf der Leinwand zu Charakteren zu werden. Am bestenfüllt Tobey Maguire diese Rolle aus. Er ist Spider-Man, der netteNetzschwinger von nebenan, der mit Ernst, Heiterkeit und Selbstironiegleichermaßen überzeugt.

Dass «Spider-Man» selbst die zweite Episode von «Star Wars» in derGunst der US-Publikums überflügeln konnte, mag daran liegen, dass diereichhaltigen technischen Effekte die erzählte Geschichte nichterdrücken. Sie kann aber auch nur das bleiben, was ihre Vorlagehergibt: Ein Comic ist kein raffinierter Roman. Und als raffinierteVerfilmung ist Raimis «Spider-Man» auch nicht zu bezeichnen, dazusind die Charaktere zu holzschnittartig und die Action-Szenen zuwenig überraschend. Am stärksten wirkt Spider-Man immer noch aufeinem Plakat oder Foto: eine Ikone des Comic.