Karate Karate: Beim Debüt gleich auf das Treppchen
Halle/MZ. - Als Mitglied der achtköpfigen deutschen Nationalmannschaft erkämpfte der gerade dem Juniorenalter entwachsene Karateka aus Queis bei der Stilrichtungs-Weltmeisterschaft im Wado-Kai beim Kumite der Männer (bis 65 Kilo) Platz drei.
Dass Rewohl zudem der einzige Sachsen-Anhalter im Team war, macht ihn noch besonders stolz: "Da hat sich der zweite Platz bei der Deutschen Meisterschaft, durch den der Bundestrainer Ian Afful auf mich aufmerksam geworden ist, noch richtig gelohnt." Bei seinem ersten Weltcup-Einsatz - diesen Status genoss das Championat in Fernost - hatte der Mitgas-Azubi zunächst einen Gegner aus Bangladesh bezwungen, dann einen Kämpfer aus Russland. Erst im Halbfinale musste sich Rewohl dem späteren Vizemeister aus Frankreich beugen.
"Mit Bronze in Tokio hat sich mein Traum erfüllt. Mein Halbfinalgegner war mehr als einen Kopf größer als ich. Da hatte ich schon von der Reichweite keine Chance. Der Bundestrainer sagt, ich müsse einfach noch abgebrühter werden", ordnet der nur 59 Kilogramm schwere und 1,72 Meter große Sportler vom Karate-Institut Halle (KIH) seinen Erfolg entsprechend ein. Fest steht für Rewohl, der jeden Tag trainiert und in seinem Vater Raik Rewohl seinen größten Förderer und zugleich Kritiker hat, eines: "Jeder Karateka sollte einmal im Leben die Heimat unseres Sports besuchen. Dort wird Karate gelebt."
So beeindruckten den jungen Deutschen eine Karate-Vorführung von 150 Schulkindern ebenso wie die Tokioter Hochhäuser, der permanente Lärm in der Weltmetropole und die Höflichkeit der Japaner. "Die hörten, wenn du sie um etwas gebeten hast, gar nicht auf, sich zu verbeugen", erzählt Rewohl, der seit seinem sechsten Lebensjahr dem Karatesport nachgeht und nun sein Zimmer zu Hause noch mit Übungsmatten auslegen will. Als Ausgleichssport steht übrigens einmal pro Woche Volleyball auf dem Plan, und auch da (in der WSG Kurt Wabbel Halle) macht er eine gute Figur. Auf die, besser gesagt, die Pfunde, muss Rewohl auch weiter achten. Schließlich stehen die Deutsche Junioren-Meisterschaft und internationale Vergleiche in Slowenien und Italien vor der Tür.