Kanada Kanada: Trainingslager der DSV-Schwimmer abgebrochen
Ottawa/Montréal/dpa. - Deutschlands WM-Schwimmer sind froh überden vorzeitigen Abbruch des Trainingslagers in Ottawa, denn dieUmstände waren alles andere als leistungsfördernd. «Hier funktioniertgar nichts», zitierte die «netzeitung» den Chemnitzer Rücken-Europameister Stev Theloke. Die Trainingshalle an der Universität derkanadischen Hauptstadt, die Hotelunterkunft und die Verpflegungstießen auf breite Ablehnung. Das 29-köpfige Team des DeutschenSchwimm-Verbandes (DSV) reiste am Dienstag frühzeitig per Bus in dieWM-Gastgeberstadt Montréal an, wo am Sonntag die Becken-Wettbewerbebeginnen.
Dafür lobte Theloke den Trainerstab und die Verantwortlichen desDeutschen Schwimm-Verbandes (DSV) um Chefcoach Beckmann: «RalfBeckmann und seine Kollegen versuchen, noch das Beste aus derSituation zu machen.» Medaillenanwärter Mark Warnecke: «Ein solchschlechtes Hotel habe ich in meiner gesamten Karriere nicht erlebt.»Das Essen nannte der 35 Jahre alte Mediziner «eine Katastrophe».
Vor allem die Uni-Schwimmhalle von Ottawa, in der die Aktiven seitFreitag trainierten, sei wegen hoher Luftfeuchtigkeit und extremerSchwüle ein großes Ärgernis gewesen. Weltmeister Thomas Rupprath:«Die Bedingungen sind schlecht, auch die Chlorkonzentration istteilweise viel zu hoch.» Ein anderer Kritikpunkt war die fensterloseBauweise der Halle, die weder Lichteinfall noch die Zufuhr vonAußenluft ermöglichte. Theloke: «Vor einem Wettkampf im Freibad ineiner Art Atombunker zu schwimmen, geht gar nicht.» Die 40 WM-Wettbewerbe finden im Freien statt.
Beckmann sagte dem Internet-Anbieter, er könne die Kritik derSchwimmer nur teilweise nachvollziehen. Ein Verpflegungsproblem seinach dem ersten Tag sofort gelöst worden. Insgesamt sei für ihn dieVorbereitung ungestört verlaufen. Aber er könne «verstehen, dass imVorfeld einer WM die Nerven ein wenig mehr angespannt sind und dieAktiven Kleinigkeiten stärker wahrnehmen».