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Kampfkunst Kampfkunst: Nicht im eigenen Saft geschmort

Von HARALD VOPEL 31.07.2009, 14:04

MEHRINGEN/MZ. - Durch eine Freundin kam sie vor zwei Jahren schließlich zum Bujinkan Budo Taijutsu, in Deutschland auch als Ninjutsu bekannt. Dabei handelt es sich um eine weltweit verbreitete japanische Kampfkunst, deren Oberhaupt und Lehrer der Japaner Dr. Masaaki Hatsumi ist. In ihr werden traditionelle Samurai- und Ninja-Techniken, aber auch auf die heutige Zeit anwendbare Prinzipien und Techniken gelehrt. Sie setzt sich aus neun sogenannten traditionellen Schulen zusammen.

Am vergangenen Wochenende trafen sich auf Einladung des Vereins Bujinkan Ninpo Dojo Aschersleben 25 Anhänger dieser Kampfkunst in Mehringen zu einem Seminar. Sie kamen aus Quedlinburg, Göttingen, Köln, Düsseldorf, Duisburg, Ludwigshafen und sogar aus Italien und Holland auf die Mehringer "Insel". Drei Tage lang trainierten sie unter der Anleitung von Oliver Piskurek die unterschiedlichsten Kampftechniken - ohne und mit Waffen, wie Kurz- oder Langschwert. Der 36-jährige Piskurek ist Träger des zehnten Dan und hat selbst acht Jahre lang in Japan gelebt. Dort ist er auch von Masaaki Hatsumi ausgebildet worden.

"Ein solches Seminar trägt vor allem dazu bei, dass man nicht immer im eigenen Saft schmort und auch einmal mit anderen Partnern üben kann", sagt Holger Hermann, der seit knapp zwei Jahren Mitglied im Ascherslebener Dojo ist. Der Kripo-Chef des Salzlandkreises ist sich sicher, dass ihm die Beschäftigung mit Bujinkan Budo Taijutsu auch im persönlichen und beruflichen Leben hilft. "Wir sind nicht die wilden Ninjas aus den Hollywood-Filmen. Und das, was wir machen, ist auch keine Sportart, sondern eine Lebenseinstellung. Vielmehr geht es darum, Körper und Seele in Einklang zu bringen", so Herrmann, in dessen Händen auch ein Großteil der Organisation des Seminars lag.

Und wirklich - akustisch ging es eher ruhig, dafür blitzschnell auf dem Rasen zu, wenn Oliver Piskurek und der Ascherslebener Kampfkunstlehrer René Anton die Übungen demonstrierten, und wenn die Seminarteilnehmer diese anschließend trainierten. Bis zu vier Stunden am Stück standen die Frauen und Männer auf der sprichwörtlichen Matte. "Sprichwörtlich deshalb, weil die Bujinkan-Budo-Taijutsu-Kämpfer keine Matte benötigen. Wir passen uns den jeweiligen Bedingungen an", kommentierte René Anton.

Am Ende des Mehringer Seminars zog der Vorsitzende des Bujinkan Ninpo Dojo Aschersleben, Michael Lorenz, eine positive Bilanz: "Auch wenn nicht so viele Teilnehmer gekommen sind wie gedacht, es war ein Erfolg. Der Platz hier in Mehringen ist ideal. So konnten wir während des Regens sogar in die Halle ausweichen. Und auch alles andere hat bestens geklappt." Die Ascherslebener hatten zum ersten Mal ein Seminar dieser Größenordnung organisiert. Jetzt überlegen sie, im nächsten Jahr die zweite Auflage folgen zu lassen.

Nähere Informationen zum Bijinkan Ninpo Dojo Aschersleben gibt es im Internet.