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Kamerun Kamerun: Aussprache für einen Neuanfang

Von Gerald Fritsche 16.11.2004, 15:58

Frankfurt/Main/dpa. - Das Länderspiel gegen Deutschland am Mittwoch inLeipzig soll für die Fußball-Nationalmannschaft von Kamerun einNeuanfang und eine Initialzündung im Hinblick auf die Qualifikationzur Weltmeisterschaft 2006 sein. Am Dienstag gab es eine Ausspracheder Mannschaft mit ihrem deutschen Trainer Winfried Schäfereinerseits und dem Verband auf der anderen Seite. «Es liegt einigesim Argen. Aber die Mannschaft braucht ein intaktes Umfeld, um ihreLeistung abzurufen. Dann ist sie auch ein Spitzenteam und kann sichfür die WM in Deutschland qualifizieren», sagte Schäfer.

Der Coach, seit drei Jahren in Kamerun Trainer und mit den «Löwen»2001 Afrika-Meister wurde, glaubt, dass von Leipzig ein Zeichenausgehen wird. «Ich bin überzeugt, dass wir die WM-Qualifikationschaffen. Aber das geht nur, wenn alle an einem Strang ziehen. DieMannschaft will und kann es, nun muss die Organisation auch stimmen»,kritisierte der langjährige Trainer des Karlsruher SCDisziplinlosigkeiten im Verband, die seiner Meinung nach auchEinfluss auf die bisherigen Spiele in der WM-Qualifikation hatten.Kamerun liegt nach fünf Partien mit vier Zählern Rückstand auf dendie WM-Teilnahme bedeutenden zweiten Rang auf Platz drei.

Von den fußballerischen Fähigkeiten seines Teams ist Schäfer nachwie vor überzeugt. «Wir haben viele Top-Spieler, die bei Top-Vereinenin Europa spielen. Nur sind sie nicht immer Stammspieler. Dasbehindert uns etwas. Aber solche Spieler wie Samuel Eto'o oderRigobert Song haben es drauf, diese Mannschaft zu puschen», betonteSchäfer, der das Spiel gegen Deutschland als sehr wichtig einordnet.«Fußball steht in Kamerun ganz oben. Die Leute sind derzeit etwasfrustriert und traurig. Aber ein guter Auftritt in Deutschland kannihnen wieder Mut machen», meinte der Coach und relativierte diebekannt gewordenen Rücktrittsgedanken. «Ich habe in den drei Jahrenso viele schöne Dinge erlebt, da will ich etwas zurückgeben. Die WMin Deutschland ist daher weiter mein, unser Ziel», betonte Schäfer.

Das 0:2 im bisher einzigen Aufeinandertreffen beider Teams bei derWM 2002 ist nur ein Randaspekt für die «Löwen». Natürlich könne manes nicht ganz verdrängen, «schließlich sind wir danach in derVorrunde ausgeschieden. Aber in unserer jetzigen Phase ist es einganz wichtiges Spiel. Wir können hier unseren Rhythmus und unserSelbstvertrauen wiederfinden», sagte der frühere Kölner RigobertSong.

Die Entwicklung der deutschen Mannschaft beobachtet Schäfer genau.«Jürgen macht seine Sache sehr gut. Er baut junge Leute ein und hatwohl auch die Möglichkeit, einmal verlieren zu dürfen. Vielleicht hatdie DFB-Auswahl am Mittwoch mal eine Sperre und macht danach dortweiter, wo sie in den bisherigen Spielen aufgehört hat», hofftSchäfer auf eine mangelnde Einstellung der Gastgeber.