Judo-WM Judo-WM: Verletzung bringt Sandra Köppen um Medaille

Osaka/dpa. - Die deutschen Judoka haben zum Auftakt der Weltmeisterschaft in Japan nicht enttäuscht, doch sie blieben ohne Medaillen. Zwei fünfte Plätze durch Sandra Köppen (Brandenburg) in der Klasse über 78 kg und Frank Möller (Berlin) in der Kategorie über 100 kg waren in Osaka die besten Platzierungen.
Beide sicherten dem Deutschen Judo-Bund (DJB) die Startberechtigung für die Olympischen Spiele 2004 in Athen. Siebte Plätze belegten Uta Kühnen (Berlin/bis 78 kg) und Michael Jurack (Abensberg/bis 100 kg).
Großes Pech hatte Sandra Köppen. Die 28 Jahre alte Arzthelferin aus Brandenburg konnte zu ihrem Kampf um Bronze nicht mehr antreten. Im Auftaktduell mit der Weißrussin Julia Barisik hatte sich die dreifache deutsche Meisterin am rechten Auge verletzt. Sie kämpfte zwar weiter und feierte Siege über Carmen Chala (Ekuador) und Francoise Harteveld (Niederlande), doch vor der Auseinandersetzung mit der Russin Tea Douguzaschwili im Kampf um Platz drei musste sie aufgeben. Der Verdacht auf Jochbeinbruch bestätigte sich nach einer gründlichen Untersuchung im Krankenhaus in Osaka nicht. «Mein rechtes Auge ist stark geschwollen. Ich kann kaum etwas sehen», sagte die 28 Jahre alte Brandenburgerin.
Mit großem Ehrgeiz war Frank Möller in sein siebtes WM-Turnier gegangen. Er wollte sich drei Tage nach seinem 33. Geburtstag mit einer Medaille selbst das schönste Geschenk machen. Er verlor allerdings seinen zweiten Kampf gegen Daniel Hernandez (Brasilien), arbeitete sich aber bis ins Trostrunden-Finale vor. Bei diesem Duell um Bronze leistete sich der WM-Dritte von München nach 96 Sekunden gegen Vize-Weltmeister Selim Tataroglu (Türkei) eine Unaufmerksamkeit, die sein Gegner zum Sieg durch Ippon ausnutzte. «Ich habe mein Ziel verpasst, dem DJB aber eine Fahrkarte nach Athen gesichert», meinte ein enttäuschter Möller. Er will sein Glück in der Offenen Klasse noch einmal versuchen.
Die Japaner waren auf eigenen Matten am Eröffnungstag mit drei Titelgewinnen die großen Sieger. Bei den Männern waren Kosei Inou (bis 100 kg) und Yasuyuki Muneta (über 100 kg) erfolgreich. Noriko Anno siegte im Frauen-Wettbewerb bis 78 kg. Den ersten Platz über 78 kg sicherte sich Fuming Sun (China). Für den überragenden Kämpfer Inou war es der dritte WM-Sieg in Folge.