Jean Löring Jean Löring: Kuckuck am Schaukelpferd
Köln/MZ. - "Derjenige, der mich über das Ohr hauen kann,der muss noch geboren werden" - auch mit diesemHinweis hat Löring einmal seinen Höhenflugerklärt. Und dann ist er doch auf jenen WolfgangRauball (Bruder des zeitweiligen Präsidentenvon Borussia Dortmund, Reinhard Rauball) hereingefallen,der vor drei Jahren für 4,3 Millionen Markdie Vermarktungsrechte für den SC Fortunaerwarb und gewiss darauf spekulierte, dieganze Macht im Klub zu übernehmen.Weil Rauball 700000 Mark schuldig blieb undauch von einer Verpflichtungs-Erklärung überzwei Millionen Mark nichts mehr wissen wollte,steht nun die Existenz des SC Fortuna in Frage.Gegen diesen Wolfgang Rauball, Chef der inWien registrierten Firma "SlovGold" und Beraterdes Unternehmens "Eurogas", das in den Staatender ehemaligen Sowjetunion Förderlizenzenerwirbt und an Interessierte im Westen weiterverkauft,setzte die Staatsanwaltschaft Hagen inzwischenein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachtsauf Anlagebetrug in Szene.Seit Anfang der sechziger Jahre ist LöringAlleinherrscher beim SC Fortuna und als solcherhoch angesehen beim Deutschen Fußball-Bund,weil Jahr für Jahr die wegen der notwendigenLizenzierung eingereichten Bilanzen unbeanstandetblieben und weil er mit viel Engagement dieIntegration der ausländischen Kinder (vierzigProzent) betrieb.Alle Macht bei Fortuna liegt nun beim InsolvenzverwalterChristoph Niering. Der ist Fortuna-Fan undorganisierte inzwischen einen neuen Sponsorenring.Am 11. Mai will Niering versuchen, die Gläubigerzu vertrösten. Beim Zweitliga-Aufstieg kommenacht Millionen Mark Fernsehgelder in die Kasse.Für Löring ist das Kapitel Fortuna zu Ende.Er steht vor dem Scherbenhaufen seines Lebens.