Jahn Regensburg Jahn Regensburg: Mario Basler vor spektakulärem Deutschland-Comeback
Regensburg/München/dpa. - «Ich hoffe, dass Basleruns hilft. Wir möchten gleich wieder in die 2. Liga aufsteigen»,bestätigte Jahn-Generalbevollmächtigter Heinz Groenewold am Dienstagauf dpa-Anfrage. Am Mittwoch soll Basler in einer Pressekonferenzoffiziell vorgestellt werden.
Der Überraschungs-Coup der Regensburger kam nach GroenewoldsAngaben ganz spontan zu Stande. Die Vereinsführung habe sich amMontagabend mit Spielervermittler Roger Wittmann wegen des StürmersMichal Kolomaznik getroffen. Bei diesem Treffen sei zufällig auchWittmann-Schwager Basler dabei gewesen, schilderte Groenewold. «Dasind wir ins Reden gekommen. Basler will ja ins Trainergeschäft. Undso hat sich das ergeben», berichtete der Vereinschef. Diebevorstehende Verpflichtung des 35-Jährigen sei das Resultat«angenehmer Zufälle».
Da Basler noch keine Trainerlizenz besitzt, «wird er nachenglischem Vorbild als Teammanager arbeiten», erklärte Groenewold.Ihm zur Seite soll ein Co-Trainer mit gültiger Lizenz stehen.Unterschrieben hat Basler zwar noch nicht, doch die finanziellenWeichen scheinen schon gestellt worden zu sein.
«Er wird uns nicht mehr kosten als andere Trainer», betonteGroenewold in einem Interview mit dem Lokalsender «TVA Regensburg».Seit 2003 hatte Basler in Katar beim Club Al-Rayyan gespielt und dortdem Vernehmen nach 1,5 Millionen Dollar verdient. Laut Groenewoldhatte Basler am Golf auch ein Angebot über 2 Millionen Dollar alsTrainer erhalten. Aber: «Hier geht es nicht ums Geld. Basler machtdas nicht wegen des Geldes. Dann müsste er woanders hingehen als nachRegensburg.»
Einen Zweijahres-Vertrag soll Basler, der bisher bei WerderBremen, Bayern München und beim 1. FC Kaiserslautern 262 Bundesliga-Spiele absolvierte und 30 Mal in der Nationalelf zum Einsatz kam, inKürze unterschreiben. Das Ziel: «Wir möchten gleich wieder in die 2.Liga aufsteigen», so Groenewold. Die Prominenz und die Erfahrung deskünftigen Teammanagers sollen dabei helfen.
Die Wandlung vom umstrittenen Profi zum Trainer könnte Baslernicht ganz leicht fallen. In seinen Bundesliga-Zeiten war er stetsfür Aufregung gut gewesen, hatte nie ein Blatt vor den Mund genommen.So sehr er Nerven von Mitspielern und Offiziellen strapaziert hatte,so sehr war er allerdings bei den Fans beliebt. Sein Nachtleben - obDisco-Tour, Casino-Besuch oder Skat-Runde - war ausschweifend undbrachte ihm vor allem in seiner Zeit beim FC Bayern öftersGeldstrafen ein. Im November 1999 suspendierten ihn die Münchner,nachdem ihn ein spätnächtlicher Besuch samt angeblicher Schlägerei ineiner Pizzeria einmal mehr in die Schlagzeilen der Boulevard-Blättergebracht hatte - die Pizzeria befand sich ausgerechnet in Regensburg,wo er jetzt wohl als Teammanager arbeiten wird.