Interview mit Til Schweiger Interview mit Til Schweiger: Blicke sagen mehr als Worte

Berlin/dpa. - Er siehtden Film als Fortführung seiner Komödien-Erfolge der 1990er Jahre.
Frage: Nach Hollywood-Nebenrollen als Schurke («King Arthur») undder Tragikomödie «Barfuß» sind Sie nun wieder in einer deutschenKomödie zu sehen. Ist «Wo ist Fred?» eine Rückkehr zu ihrenKomödienerfolgen der 90er Jahre?
Schweiger: Als Rückkehr sehe ich das nicht, sondern als eineFortführung. Ich habe mit Komödien wie «Manta, Manta» und «Derbewegte Mann» angefangen. Komödien liegen mir. Ich mag Filme, indenen ich lachen und auch weinen kann, in denen ich emotional einenBogen habe. Es gibt nicht viele Komödien, die funktionieren. «Wo istFred?» gehört definitiv dazu.
Frage: In den USA galt das Drehbuch als politisch inkorrekt undfand kein Filmstudio. In dem Film stürzen Rollstuhlfahrer inSchaufenster hinein, Sprachbehinderte vergessen ihren Text. Gehenmanche Witze nicht auf Kosten behinderter Menschen?
Schweiger: Der Humor entsteht nicht auf Kosten der Behinderten,sondern ganz allein auf meine Kosten. Meine Figur Fred hat einenPlan, der immer absurder wird. Er ist jemand, der nicht behindert ist und gerade er sorgt für die Lacher. Meiner Meinung nach ist dasDrehbuch absolut politisch korrekt. Der Film spielt mit dieserpolitischen Korrektheit und geht völlig normal mit dem ThemaBehinderung um. Behinderte Menschen legen großen Wert darauf, dassman sie behandelt wie jeden anderen auch und sie nicht bemitleidet.Die Behinderten, die bei dem Film dabei waren (zum Beispiel«Marienhof»-Star Erwin Aljukic), hatten großen Spaß. Ich bin mirsicher, dass jeder Behinderte, der diesenFilm sieht, genauso lacht wie jeder Nichtbehinderte.
Frage: In dem Film verliebt sich die Werbefilmerin Celine,gespielt von Alexandra Maria Lara, in den stummen RollstuhlfahrerFred. Geht das: Stumm das Herz einer Frau erobern?
Schweiger: Also dem Fred gelingt es ja. Allerdings spielt er ihrja etwas vor. Sie verliebt sich in jemanden, den es nicht gibt. Siefindet ihn toll, weil er so positiv ist und nicht mit seinemSchicksal hadert. Dabei weiß sie natürlich nicht, dass er sie dieganze Zeit belügt. Ob das in Wirklichkeit geht? Ich glaube schon:Blicke sagen mehr als Worte.