Internet Internet: Beschwerdestelle für «Spam»-E-Mails wurde eingerichtet

Berlin/dpa. - Im Kampf gegen die Flut unerwünschter Werbe-E-Mailskönnen Computernutzer «Spams» aus ihrem Postfach künftig an eine neueBeschwerdestelle der Verbraucherzentralen weiterleiten. Nach Prüfungsollen dann rechtliche Schritte gegen die Versender und Auftraggeberunternommen werden, wie der Bundesverband der Verbraucherzentralen(vzbv) am Donnerstag mitteilte. Ziel sei eine abschreckende Wirkung.«Neben Unterlassungsklagen werden wir auch versuchen, "Spammern" ihreGewinne abzunehmen», sagte vzbv-Experte Patrick von Braunmühl.
Damit die Verbraucherschützer die E-Mails zurückverfolgen können,müssen bei der Weiterleitung an die Beschwerdestelle die «Header»-Zeilen mit Absender, Empfänger und Datum mitgesendet werden. Die Zahlder «Spam»-Mails habe in den vergangenen Jahren Besorgnis erregendzugenommen. Ihr Anteil an allen in Deutschland empfangenen Mailsliege bei bis zu 80 Prozent. Dies sei kein Kavaliersdelikt, sagte vonBraunmühl. «Es kostet Zeit, Geld und Nerven und schädigt Wirtschaftund Verbraucher gleichermaßen.»
Nötig seien daher auch schärfere Gesetze, etwa die Verfolgungaller unerwünschter Werbe-E-Mails als Ordnungswidrigkeit. DieBundesnetzagentur solle als zentrale Instanz für Sanktionen zuständigsein. Die neue Beschwerdestelle ist Teil eines Anti-«Spam»-Projekts,das vom Bundesverbraucherministerium gefördert wird. Sie richtet sichnur an Privatleute. Firmen können sich an die Zentrale zur Bekämpfungunlauteren Wettbewerbs (www.wettbewerbszentrale.de) richten, hieß es.
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