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Infineon beteiligt sich nicht an Qimonda-Rettung

16.12.2008, 16:40

Dresden/dpa. - Der Münchner Halbleiterhersteller Infineon beteiligt sich nicht an dem Rettungspaket für seine angeschlagene Speicherchip-Tochter Qimonda. Die Bedingungen des Freistaates Sachsen für eine Hilfe seien nicht erfüllbar, teilte das Unternehmen am Dienstag in München mit.

Sachsen bietet dem von Insolvenz bedrohten Speicherchip-Hersteller Qimonda in Dresden ein 150-Millionen-Euro-Darlehen an - wenn der Mutterkonzern Infineon die gleiche Summe beisteuert. Dann werde eine Zukunft für das Werk am größten Halbleiterstandort Europas gesehen. Das kündigten Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD) und Finanzminister Georg Unland (parteilos) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Dresden an. Eine Pleite des Unternehmens soll damit zunächst abgewendet werden.

Seit Sommer war an einem Rettungspaket gearbeitet worden. Hintergrund ist die Furcht vor dramatischen Auswirkungen, die eine Insolvenz von Qimonda auf den Halbleiterstandort Sachsen mit rund 1200 Firmen und etwa 40 000 Beschäftigten haben würde. Die weltweite Chipkrise und der Preisverfall hatten zu enormen Verlusten bei der Infineon-Tochter geführt. Laut Gutachten wurde der bei Qimonda entwickelten neuen Fertigungstechnologie Zukunftsfähigkeit und ein Technologievorsprung von 18 Monaten bescheinigt.

Bei Qimonda werden weltweit 13 000 Menschen beschäftigt. Bis Frühjahr sollen im Werk Dresden von rund 3000 Stellen 950 abgebaut werden. Im Werk München sind es 600. In Dresden werden Speicherchips auf der Basis der 300-Millimeter-Wafer (Siliziumscheiben)-Technologie gefertigt. Sie werden in den meisten modernen Prozesstechnologien eingesetzt.