In einer kleinen Garage fing alles an

Zschornewitz/MZ. - Heute, 15 Jahre später, hat Frau Willmann das Provisorium längst gegen einen Verkaufsraum in der Straße des Friedens getauscht. Hier, in dem nur wenige Quadratmeter großen Lädchen fühlt sie sich wohl, hier geht sie gern ihrem Traumberuf zwischen Blumen und Grünpflanzen nach. An ihrem Jubiläumstag - "Annett's Blumenshop" ist übrigens einer der ältesten, nach der Wende eröffneten Geschäfte in Zschornewitz - denkt die Unternehmerin an die Anfänge ihrer Selbstständigkeit zurück und verrät, dass gar nicht sie selbst den Einfall dazu hatte. "Meine Mutter hat mich auf die Idee gebracht. Sie hat mich angespornt, einen Laden zu eröffnen." Wieso auch nicht? Das Lehrzeugnis, erworben in Erfurt, war in der Tasche. Ein halbes Jahr Berufserfahrung kam hinzu. Prompt wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Das Familienauto musste aus seinem Domizil weichen. Die Geschäftsfrau trat in Aktion.

Sicher, leicht sei der Anfang nicht gewesen. "Ich war damals noch ganz schön jung", findet Annett Willmann. Auch wenn zu Beginn der große Boom ausblieb und sich ein Erfolg erst mit der Zeit einstellte, auch wenn mit der Einführung von Hartz IV "die Leute das Geld mehr festhalten denn je", bereut hat die Zschornewitzerin ihren Schritt in die Selbstständigkeit nie. Schwere Zeiten würden genauso dazu gehören wie gute. "Es ist wichtig, immer optimistisch zu bleiben", erzählt Annett Willmann von ihrem beruflichen Motto. Dank familiärer Unterstützung hat sie es bis jetzt immer gepackt. "Wir beißen uns durch", sagt sie bewusst.

Zwischen den blühenden und duftenden Gewächsen in ihrem kleinen Laden ist Frau Willmann die Freude an der Arbeit, die ohne Kreativität nicht auskommt, anzusehen. Verstärkt werde dieses Gefühl noch durch die Treue der vielen Stammkunden. Dafür sei sie unheimlich dankbar, betont sie und macht es sogar mit Taten deutlich. Anlässlich des 15-jährigen Bestehens hat sie für jeden Kunden ein Präsent bei der Hand: Sie lässt Blumen sprechen - was sonst.