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Hessen hat auch während Lockdown Jura-Prüfungen abgenommen

30.06.2020, 12:58
Eva Kühne-Hörmann (CDU), Justizministerin des Landes Hessen. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild
Eva Kühne-Hörmann (CDU), Justizministerin des Landes Hessen. Foto: Arne Dedert/dpa/Archivbild dpa

Wiesbaden - Hessen hat nach den Worten von Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) als einziges Bundesland die staatlichen juristischen Prüfungen auch während des Corona-Lockdowns komplett weiter abgenommen. Damit seien mögliche Lücken bei Nachwuchskräften etwa für Richter- oder Staatsanwaltsstellen vermieden worden, sagte sie am Dienstag in Wiesbaden. Derzeit sei der Andrang von Jura-Absolventen auf eine Stelle beim Staat relativ hoch. „Wir profitieren von der Krisensituation in der Wirtschaft”, sagte die Ministerin.

Pro Jahr nehme das Land bei etwa 1000 Absolventen das erste Staatsexamen und bei etwa 1200 Kandidaten das zweite Staatsexamen ab, erläuterte der Präsident des Justizprüfungsamtes, Helmut Vogt. Von ihrem Sonderrücktrittsrecht wegen Corona hätten nur recht wenige Prüflinge Gebrauch gemacht, sagte er. „Die meisten waren sehr dankbar, die Prüfung ablegen zu können.”

Die Corona-Krise habe der hessischen Justiz insgesamt zu einem digitalen Schub verholfen, betonte Kühne-Hörmann. Das betreffe beispielsweise Verfahren im Betreuungsrecht, bei der Anhörungen per Videoschalte möglich geworden seien. Auch die Bereitschaft, mit elektronischen Akten zu arbeiten, habe beispielsweise in der Richterschaft enorm an Akzeptanz gewonnen. (dpa/lhe)