Heimatmuseum Zörbig Heimatmuseum Zörbig: Alte Schriften üben Zauber aus
Zörbig/MZ. - Sie ist das meist gelesene Buch der Welt und ihr ist das Jahr 2003 gewidmet - die Bibel. Aus diesem Grunde hat auch das Heimatmuseum Zörbig eine kleine, feine Sonderausstellung zu bieten und erstaunlich ist, was da aus dem Fundus und an Leihgaben zusammen gekommen ist.
Nicht nur wunderbare alte Schriften sind es, die den Betrachter bannen. Beigeordnet wurde so manches, was mit dem christlichen Glauben und anderen Religionen zu tun hat und letztendlich mit Weltliteratur und Kunst. "Auch Atheisten", so Museumsleiterin Brigitta Weber, "kommen ohne Bibelkenntnis nicht aus."
Natürlich sind es die Bücher selbst - wohl verwahrt unter Glas - die man am liebsten berühren, in denen man blättern möchte. Die meisten stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, darunter viele Gesangsbücher. Anmerkungen und Notizen der Eigentümer sind zu entdecken, geschrieben mit schon verblasster schwarzer Tinte, in altdeutscher Schrift. Die älteste Bibel des Museums aus dem Jahr 1584 allerdings ist nur in der ständigen Ausstellung des Hauses zu finden.
Zu den die Bibelausstellung ergänzenden Exponaten gehören auch der Koran und Thorarollen mit Gebetsriemen. Enthält die gesamte Thora die Erzählungen der fünf Bücher Mose, so birgt der Gebetsriemen (Tefillin) in zwei ledernen Schächtelchen oder Etuis Pergamentstückchen mit ausgewählten Bibelstellen.
Eine andere Vitrine zeigt zeitgenössische Bücher zum Thema Bibel, zum Beispiel "Die ersten Jahrzehnte - das Neue Testament mit Bildern und Fakten aus seiner Umwelt" oder "Die Handschriften-Funde am Toten Meer." Auf weinrotem Samt präsentieren sich der Talar und das Barett eines evangelischen Pfarrers und das Messgewand mit Stola seines katholischen Kollegen.
Neben einem Faksimile-Druck der Gutenberg-Bibel, der Heiligen Schrift im Miniatur-Format oder dem weißen Taufkleidchen aus zartem Stoff sind auch eine ganze Reihe Patenbriefe aus verschiedenen Epochen ausgestellt. Darunter Karten mit plastisch aufgearbeiteten Engeln und weißen Tüllwolken zur Erinnerung an die Taufe.
Ausstellung bis 4. Mai. Geöffnet ist das Heimatmuseum montags bis freitags 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr, sonntags 14 bis 17 Uhr.