Heimatdichter Stoltze findet wieder Platz in der Altstadt

Frankfurt/Main - Frankfurts Heimatdichter und Polit-Satiriker Friedrich Stoltze (1816-1891) ist an seine Geburtsstätte zurückgekehrt. Am Dienstag wurde in der „Neuen Altstadt” das Stoltze-Museum eröffnet. Dort sind neben einer thematischen Dauerausstellung auch Möbel und Gegenstände aus Stoltzes Nachlass zu sehen. Mit Hilfe moderner Medien kann in Stoltzes satirischer Wochenzeitschrift „Frankfurter Latern” geblättert werden.
Stoltze wurde in dem Quartier zwischen Dom und Römer (Rathaus), das in den vergangenen Jahren für rund 200 Millionen Euro in Teilen wiederaufgebaut wurde, als Sohn eines Gastwirts geboren. Er war zeitlebens ein überzeugter Republikaner und brillanter Satiriker. Mit seiner Satire-Zeitschrift kämpfte er seit 1860 gegen Militarismus, Antisemitismus und den preußischen Obrigkeitsstaat.
Als 1866 die freie Reichstadt Frankfurt von Preußen annektiert wurde, musste Stoltze zeitweise ins Exil. Seine Zeitschrift blieb fünf Jahre verboten. Im Nationalsozialismus wurde Stoltze als harmloser Mundartdichter gefeiert. Das neue Stoltze-Museum wird von der Frankfurter Sparkasse betrieben, die bereits 1978 in der Innenstadt eine erste Stätte zur Erinnerung an den Dichter eingerichtet hatte. Die „Neue Altstadt” in Frankfurt wurde offiziell vor vier Wochen eröffnet. (dpa/lhe)