1. MZ.de
  2. >
  3. Varia
  4. >
  5. Häuptlinge zu Besuch in «Tansola»

Häuptlinge zu Besuch in «Tansola»

Von Heidi Thiemann 20.07.2005, 16:28

Buko/MZ. - Einer der Häuptlinge, die dieser Tage dort anzutreffen sind, heißt Thomas mit Vor- und Meyer mit Nachnamen. Und ist Kreisoberpfarrer in

Zerbst. Doch während Meyer im SOLA, dem vom CVJM-Landesverband Sachsen-Anhalt (Christlicher Verein Junger Menschen) organisierten Sommerlager, quasi zu Hause ist, werden zwei weit gereiste Häuptlinge aus Berlin erwartet.

Zum Gespräch. "Miteinander reden, voneinander lernen" heißt die Veranstaltungsreihe des CVJM, innerhalb derer seit nunmehr neun Jahren Politiker zum direkten Gespräch mit der Jugend eingeladen werden. Und so finden sich Christa Riemann-Hanewinckel, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, und die SPD-Bundestagsabgeordnete Waltraud Wolff bald von weit über 100 Zuhörern umringt. Was eine parlamentarische Staatssekretärin mache, was die Gäste von einer Mehrwertsteuererhöhung halten, was von den Neuwahlen des Bundestags oder was davon, dass die NPD in Parlamente einziehe - sind nur einige der Fragen der jungen Leute.

Und weil Afrika zentrales Thema des diesjährigen SOLA ist, kommt die Sprache auf den Schwarzen Kontinent. Helfen die "Life 8"-Konzerte wirklich? Und vor allem: Reden Politiker nur über Hilfe oder engagieren sie sich auch selber? Von Patenkindern ist dann die Rede, Unicef, der Initiative Pro Afrika und Wasserprojekten, die die Politikerinnen unterstützen. "Viele meiner Kollegen machen das auch", sagt Waltraud Wolff.

Doch davon bekommt die Mehrzahl der SOLA-Teilnehmer schon nichts mehr mit. Denn das Gespräch findet mittlerweile im kleineren Kreis statt. Volleyballspielen oder das Bauen mit Holzstämmen begeistert die jungen Menschen wie Agnes (15) aus Tangermünde und Lea (14) aus Niederndodeleben mehr. Am besten gefällt ihnen "die Gemeinschaft und dass man andere Leute kennen lernt." Zusammen singen, beten, basteln, reden - das kommt gut an.

Das SOLA hat übrigens auch eine Zeitung, die vorm großen Gemeinschaftszelt aushängt und vieles über das Projekt verrät. "Wir haben krasses Zeug gemacht", wird da geschwärmt. Nach "Tansola", ihrem afrikanischen Lager, kamen die jungen Leute zu Fuß - aus Wörlitz. Und weil es Sonnabend erst nachmittags losging (auf den Bus wurde vergeblich gewartet), wurde in der freien Natur oder unter der Autobahnbrücke übernachtet. . .