Handball Handball: Wölfe schnuppern kurz an einem großen Brocken
Wolfen/MZ. - Die Gäste aber trafen noch drei Mal und siegten mit 29:25. Eigentlich Normalität, doch trotzdem gab es am Sonnabend viele hängende Köpfe.
"Leider haben wir zu viele Chancen ausgelassen", meinte HSG-Routinier Stephan Blechschmidt, der den verletzten Stefan Gragert ersetzte. "Aber dass unsere Defensive wieder besser stand, zeigen die 29 Gegentore", zollte er trotzdem der Mannschaftsleistung Respekt. Es war den Gästen vergönnt, am Sonnabend das Spiel mit dem ersten Treffer zu eröffnen und sich auch auf 2:4 abzusetzen. Zwei Rückraumtreffer von Jaroslav Dobrovodsky und Stephan Blechschmidt neutralisierten diesen Vorsprung und Matthias Niestroj sorgte für die Führung der Hausherren. Ein Abstauber von Marko
Mitschke sorgte in der 17. Spielminute für einen Zwei-Tore-Vorsprung der Wölfe. In der 23. Minute erhöhte Niestroj beim 12:9 sogar auf drei Treffer Unterschied.
Aber die Hatten-Handballer wussten etwas entgegen zu setzen. Xavier Casas de Carlos, der nicht seinen besten Tag im Gästegehäuse erwischt hatte, wechselte mit Christoph Kuper, der bereits in der Vorwoche das Spiel gegen Münden entschieden hatte. Drei Paraden später stand der Ausgleich auf der Anzeigetafel. Matthias Niestroj konnte zwar noch einmal vorlegen, aber kurz vor dem Pausentee stand das salomonische 13:13-Halbzeitergebnis fest. Bis zur 40. Minute hatte dieses Remis Bestand.
Durch leichte Fehler kamen die Gäste nun in Ballbesitz oder konnten den brandgefährlichen Nils Mosel beim Konterspiel bedienen. Schnell hatten sich die Mannen um Klaus Kröger wieder auf vier Tore abgesetzt. Aber Wolfen gab nicht klein bei. Beim Duell David gegen Goliath wollten die HSG den Favoriten doch noch etwas erschrecken. In der 57. Minute war der Rückstand aufgeholt und beim 25:26 die Schlagdistanz hergestellt. Aber die Gäste bewiesen nun, warum sie zurecht auf Rang zwei der Tabelle stehen. Sie spielten einfach cleverer als die Gastgeber. Die Truppe von Trainer Frank Mühlner wollte jetzt mit aller Macht den Doppelpunktgewinn, Angriffe wurden zu unpräzise abgeschlossen, Hatten dagegen nutzte ruhig und überlegt seine Chancen.
"Dieses Spiel brauchen wir nicht zu verlieren. Wenn wir zwischen der 40. und 50. Minute nicht so weit in Rückstand geraten, haben wir in der Schlussphase die Trümpfe in der Hand", ärgerte ich Matthias Niestroj. Doch Wolfen sollte nicht allzu lange über die verlorenen Punkte trauern, Hatten-Sandkrug stellt momentan nicht den Maßstab für die HSG dar. Wenn am Freitag das mit Spannung erwartete Derby in Köthen ansteht und Wolfen dann eine ähnliche Leistung wie am Sonnabend abruft, scheint alles möglich. Das hoffen auch die zahlreichen Fans im handballvernarrten Anhalt.
HSG Wolfen: Ranft; Kemnitz, Förster; Backes, St. Blechschmidt 3, S. Blechschmidt, Hein 2, Niestroj 4, Linder 1, Alich 1, Mitschke 2, Peschek 6 / 2, Dobrovodsky 6