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Handball Handball: Wölfe landen einen Auswärts-Coup

Von MATTHIAS BERGER 27.09.2009, 16:45

WOLFEN/MZ. - Die Aufstellung der Gastgeber verhieß nichts Gutes. Neben dem ehemaligen Nationalspieler Sven Lakenmacher steht das russische Nationalmannschafts-Pendant Wjatscheslaw Gorpishin an Erfahrung in nichts nach. Beide fungieren im Normalfall als Schützen wie auch als Deckungsspezialisten.

Wolfgang Spitz erzählte noch vor dem Anpfiff seinen Mannen, dass sich die Wölfe nicht auf die Qualitäten des Gegners, sondern auf die eigenen Stärken besinnen sollen. Das schienen die Wolfener von Beginn an umsetzen zu wollen. Sie übernahmen das Zepter und ließen die Hausherren kaum ins Spiel finden. Mit einer offenen Deckungsvariante zwangen sie die Springer zu langen Wegen und konnten den Wirkungskreis der beiden Hauptakteure eingrenzen.

Daniel Deutsch war die wirkvollste Waffe der Niedersachsen, welchen sie aber auch immer wieder in Wurfposition brachten. Dass er nicht zum Alleinunterhalter werden konnte, dafür sorgte ein wiederum gut aufgelegter Wolfener Torhüter. Yves Schönboom entschärfte reihenweise Würfe aus der zweiten Reihe und sorgte so für die notwendige Sicherheit. "Mit einem spritzigen Auftritt, waren wir auf jeder Position torgefährlich und für die Gastgeber schwer ausrechenbar", freute sich Wolfgang Spitz über den Auftritt seines Teams.

Die Fehleranzahl wurde minimiert und die des Gegners gnadenlos bestraft. "Damit hat Wolfen den Aufsteigern ihr Spiel aufgezwungen", lobte Raddatz die Wolfener Spieler. Bis zum 8:8 tasteten sich die Teams ab. Linkshänder Gorpishin hatte zu dem Zeitpunkt bereits vier Treffer erzielt, aber damit auch sein Pulver verschossen. "Damit haben wir den 39-Jährigen zu hohem Kraftaufwand gezwungen", gab Spitz seine Taktik zu Protokoll und freute sich, dass diese aufging.

Nur Daniel Deutsch bekamen die Wölfe nicht richtig in den Griff. Dafür machte es Jan Bernhardt auf Wolfener Seite ebenso gut und narrte den Springer Schlussmann Stange ein ums andere Mal. Mit dieser Effektivität setzten sich die Gäste zur Halbzeit auf 18:16 ab. Nach dem Wiederanpfiff wollte Wolfens Teams dort weitermachen, wo es vor der Pause aufgehört hatte. Aber die Anfangsminuten gehörten den Springern. Mit einem 4:0-Lauf drehten sie das Ergebnis.

Die letzte Führung für die Hausherren stand in der 38. Minute auf der Anzeigentafel. Beim 21:20 übernahmen die Fuhnehandballer wieder das Spiel, glichen aus und übernahmen die Vorherrschaft. Bis zur 58. Minute waren es regelmäßig zwei Tore, welche Wolfen in Front lag. Durch übermäßige Undiszipliniertheit und aufkommende Härte hatten sich der Niedersachsenmeister des Vorjahres bis auf drei Spieler reduziert. Wolfen nutzte den Vorteil aber nicht konsequent genug. "Anstatt über außen zu spielen, haben wir versucht über die Mitte abzuschließen. Da hätten wir den Sack schon zu machen können", benannte Spitz die Inkonsequenz. Aber bereits eine Minute später hatte er allen Grund zum Jubeln. Max Najmann versenkte den 35. Wolfener Ball im Springer Tor und hatte den Siegtreffer erzielt. Das 34:35 war nur noch Makulatur. Das zusätzlich gewonnene Selbstvertrauen gilt es nun, mit zum nächsten Aufsteiger nach Neerstedt zu nehmen. Dort hängen die Trauben aber höher.

HSG: Wiese, Schönboom, Najmann 8, Winkel 2, Lindner, Hein, Baumbach 4, Falke 1, Luther, Thiele 2, J. Bernhardt 10, N. Bernhardt, Blechschmidt 8 / 1