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Handball Handball: Wildcats als Sprungbrett in die Elite

Von KARL EBERT 25.09.2008, 19:51

Halle/MZ. - Am Sonntag (16 Uhr) trifft sie erstmals auf ihr Ex-Team vom HSC Magdeburg. Dann steigt in Halle das Landesderby.

Sophia Eisenkolb wechselte im Sommer von der Elbe zum Rivalen an die Saale. Die Wildcats sollen für sie das Sprungbrett in die erste Bundesliga werden. "Die Kooperation zwischen Union und dem HC Leipzig bietet die besten Voraussetzungen dafür. Das gemeinsame Training mit dem Erstliga-Team bringt mich enorm voran", erläutert die variabel einsetzbare Rückraumspielerin den Hauptgrund für ihren Wechsel. Wie ihr großes sportliches Vorbild, der kroatische Weltklasse-Regisseur Ivano Balic, ist auch Sophia Eisenkolb schon Nationalspielerin. "Balic fasziniert mich. Er strahlt Ruhe aus, trifft in wichtigen Momenten immer die richtige Entscheidung und hat alle Wurfvarianten drauf", erklärt sie. Balic gilt als ein Typ zwischen Genie und Wahnsinn. Das Lebensmotto von Sophia Eisenkolb geht in eine ähnliche Richtung: "Chaot und trotzdem glücklich!" Doch sportlich weiß sie, was sie will. Auf 21 Einsätze in der deutschen Jugendauswahl hat es Sophia gebracht. "Ab Oktober wird das neue Juniorenteam nominiert. Da will ich dabei sein", sagt die 18-Jährige.

Sophia Eisenkolb stammt aus der handballverrückten Börde-Gemeinde Langenweddingen. Dort begann mit zehn Jahren dem kleinen Leder nachzujagen. Trainiert wurde sie von Mutter Dagmar. Drei Jahre später führte sie der Weg an das Sportgymnasium Magdeburg und zum HSC in die zweite Liga. Schon früh war Union an Eisenkolb interessiert. "Doch meine Mutter hat mir von einem zu zeitigen Wechsel abgeraten. Ich sollte erst das Abi bauen", verrät Sophia.

Nun wohnt sie mit ihrer Teamkollegin Anja Stöhr, die auch aus Magdeburg kam, in einer WG in Halle-Neustadt. Neben dem Handball gibt es noch nicht viel. In ihrer Freizeit veranstalten die Freundinnen Spiele-Abende oder gehen ins Kino. "Einen Freund gibt es nicht. Ich setze mich lieber in meinen Polo und fahre zu Mutti nach Langenweddingen", erzählt Sophia, deren Eltern getrennt leben. Wenn alles klappt, will sie im Oktober mit dem Medizinstudium starten. Doch jetzt konzentriert sie sich auf das Derby. "Das Spiel will niemand verlieren. Es geht um die Nummer eins im Land", lautet ihre Kampfansage.