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Handball Handball: Viel gelobtes Pokalflair ist diesmal kaum zu spüren

Von SIEGFRIED SEIDIG 06.04.2009, 15:55

BITTERFELD/MZ. - Für die Zuschauer in Krondorf war am Wochenende Pokalzeit angesagt.

ANHALT-CUP

Die Damen des SV Rot-Weiß Muldenstein konnten auch in Zerbst nicht in Bestbesetzung antreten. Bei der dünnen Spielerdecke ist aber bei einem so motivierten Gegner wie dem HSV 2000 Zerbst dies ebenso Voraussetzung wie die Spielweise am Leistungslimit. Beides fehlte bei den Gästen und so ist Muldenstein nach der 20:26-Niederlage nicht mehr im Lostopf des Anhalt-Cups. Zerbst als Anhaltklasseteam nutzte den Pokalcharakter und die Heimspielatmosphäre zu einem Fest. Vom viel gelobten Pokalflair war in der Sporthalle Krondorf an diesem Sonnabend bei den Herren während der gesamten Spielzeit und bei den Damen fast eine Halbzeit lang leider nichts zu spüren. Die dritten HSG-Herren mühten sich mit nur einem Wechselspieler gegen die höherklassigen und sehr gut aufgelegten Gäste aus Aken redlich. Die überfallartig vorgetragenen Angriffe zeigten aber beim Gastgeber schon frühzeitig Wirkung. Nach dem 0:4 bauten die Gäste den Vorsprung kontinuierlich bis zur Pause auf 12:19 aus. Da halfen auch die insgesamt zehn Tore von Matthias Langhof nicht viel. Nach dem 25:41 musste die HSG erwartungsgemäß bereits in Runde eins des Anhalt-Cups die Segel streichen.

Beim mit Spannung erwarteten Damenderby war 20 Minuten nur der SV Finken Raguhn präsent. Nach dem 9:0 durch Rebecca Otto (2), Julia Härter, Kathleen Löbel, Mandy Rudnyk (4), Sabrina Joksch (4) und Maria Drimel (3) sank die Hoffnung der HSG-Fans auf den Nullpunkt. Doch es entwickelte sich noch der erhoffte Pokalfight. Lisa Proske fand zu ihrer Durchschlagskraft, erzielte insgesamt fünf Tore und war so etwas wie eine Initialzündung für die Wolfener. Da auch Diane Otte (4) aus dem Rückraum traf, war beim Pausengespräch und dem 10:6 plötzlich bei den Finkenfans etwas Unsicherheit und beim Gegner Hoffnung zu spüren. Die zweite Halbzeit hatte dann alles, was ein Derby und Pokalkampf verspricht. Raguhn besaß aber nach 45 Minuten und dem 13:9 immer noch klar die besseren Karten. Der Druck der HSG wuchs jedoch weiter und brachte Unruhe ins Deckungsgefüge. Dies nutzten Monique Slawik, Annett Kosan und Nancy Lindner zum 12:13-Anschlusstreffer. Jetzt brannte die Luft, und die Fans kamen auf ihre Kosten. Kampfbetont, dennoch die spielerische Linie nicht verlierend und insgesamt recht fair, warben alle 20 Akteure auf dem Parkett bestens für den Damenhandballsport. Der frühe Vorsprung zu Beginn des Matches zugunsten der Finken war dann am Ende für die HSG Wolfen doch zu viel und am Ende zogen die Muldestädterinnen mit 15:14 in die nächste Runde. Dort wartet mit dem SV Blau-Rot Coswig ein Spitzenteam der Anhaltliga auf die Schützlinge von Klaus Zschocke. Der Raguhner Coach war erleichtert, insgesamt aber sehr zufrieden: "Was für Potential in den jungen Frauen steckt, haben sie zu Beginn des Spieles gezeigt. Auch in der spannenden und hektischen zweiten Halbzeit konnten sie dem Druck letztendlich standhalten. Wir freuen uns auf die interessante Aufgabe in Coswig."

NACHWUCHS

Der SV Finken Raguhn schnupperte bei den E-Mädchen gegen Kühnau eine Halbzeit an der Überraschung, um am Ende doch knapp mit 12:16 zu verlieren. Die Gäste von der SG Kühnau sicherten sich durch diesen Sieg die Bronzemedaille. Sarah Schleicher von den Finken warf sieben Tore und war die überragende Spielerin der ersten Halbzeit. Sie riss das gesamte Team zu einer besonderen Leistung mit sich. Der Favorit staunte nicht schlecht, als er schnell 1:4 und später 4:7 zurück lag. Auch zur Pause stand für Kühnau noch ein Rückstand von 6:7. Nach der 8:7-Führung erwartete jeder den Einbruch, doch konnten sich die Gäste nicht entscheidend absetzen. Erst in den Schlussminuten fehlte die letzte Entschlossenheit, um das Steuer noch herum zu reißen. Trotz der 12:16-Niederlage konnten die Mädchen des SV Finken Raguhn zufrieden die Serie beenden.