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Handball Handball: Prokop-Sieben vor schwerer Aufgabe

Von HERBERT HÖSLER 29.10.2009, 17:52

KÖTHEN/MZ. - Dem letzten Erfolgserlebnis gegen den TSV Bremervörde soll nach Möglichkeit ein weiteres, diesmal gegen den OHV Aurich folgen, der seine Tabellenführung in der gewohnt emotionalen und heißen Atmosphäre verteidigen will.

Nach fünfjähriger Zugehörigkeit zur zweiten Liga spielt der OHV jetzt wieder in der Regionalliga Nord. Bezeichnend für die heutige Mannschaft ist der hohe Anteil an "Eigengewächsen", die über die A-Jugend und II. Herren den Sprung in den Drittligakader geschafft haben. Es wird ganz sicher eines der schwersten Auswärtsspiele der Saison - da sind sich die Spieler und Verantwortlichen der HG 85 Köthen einig, wenn sie ihr viertes Auswärts-Pflichtspiel bestreiten müssen. Anwurf in der Sparkassen-Arena ist um 17 Uhr. Die Unparteiischen sind die Herren Patrick Isler und Marcus Stockfleth aus Fredenbeck.

Das Resultat der Köthener gegen den letzten Rivalen ist aufgearbeitet und analysiert, so dass sie sich, gut eingestellt, vornehmlich auf ihre Stärken beim Spitzenreiter konzentrieren können. Trainer Heinz Prokop freut sich auf diese Begegnung, in der er auch Abwehrchef Thomas Karl wieder zur Verfügung hat. "In Aurich haben wir gar nichts zu verlieren, da erwartet uns ein Top-Spiel vor 1 000 bis 1 500 Zuschauern. Wir können unbeschwert zum Tabellenführer fahren, weil wir keinen Druck haben. Zudem sind wir auswärts bisher unbesiegt", sagte Prokop. Der HG 85-Coach baut vor allem wieder auf seine Abwehr, "die gegen Bremervörde eine starke Vorstellung gegeben hat und uns im Wiederholungsfall eine Chance eröffnet, mehr als nur einen Punkt mitzunehmen. Allerdings wissen wir auch, dass der OHV, der zu Hause alle Spiele gewonnen hat, sehr schwer zu schlagen ist. Da bedarf es eines tadelsfreien Auftrittes in allen Mannschaftsteilen, will man Zählbares mit nach Hause bringen", positioniert sich der Übungsleiter im Vorfeld realistisch.

Die Köthener Defensive war in den beiden Auswärtspartien gegen die damals ebenso benannten Favoriten Fredenbeck (27:27) und Münden (31:31) der Schlüssel zum Punktgewinn. Die HG 85-Handballer haben durch ihren glanzvollen Auftritt in den letzten zehn Minuten im Heimspiel gegen Bremervörde bei ihren Fans wieder viel Kredit gesammelt. Wenn die erfahrenen Spieler die Mannschaft zielstrebig führen und in schwierigen Situationen voran gehen, alle Spieler ihre kämpferischen Qualitäten freisetzen, was der HG 85-Coach auch sehen will, dann ist alles möglich. Die von Eric Hettmann trainierten Hausherren haben eine stabile Abwehr, die erst einmal auseinandergehebelt sein will. Die Bachstädter müssen gegenhalten und ihre Angriffe ruhig und konzentriert zu Ende spielen. Nur dann haben sie eine Chance. Das größte Augenmerk müssen sie auf den 38-jährigen Dusko Bilanovic (Sechster in der Torschützenliste der Liga / 63 Treffer), Jan-Uwe Behrends (43 Tore), Hannes Jannsen (37) und Sven Seidler (31) legen. Sie sind die bisher erfolgreichsten Werfer ihres Teams. Prokops Jungs werden zwar das Zusammenspiel der vier Aktivposten des OHV nicht komplett ausschalten können, aber doch so "bekämpfen", dass ihr Wirkungsgrad erträglich bleibt. Zudem müssen die Torhüter Patrick Tuchen und Stig-Top Rasmussen in Topform sein, dann ist etwas drin. Personell kann die HG 85 beim Tabellenersten auf alle Spieler zurückgreifen.