Handball Handball: Letzte Meisterin sagt Servus
Halle/MZ. - Zum vierten Mal in Folge steht Alexandra Krone mit den Handballerinnen von Union Halle-Neustadt in den Playoffs zur ersten Bundesliga. Am Sonntag (16 Uhr / Unihalle) müssen sie sich gegen den SV Allensbach eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 10. Mai schaffen. Sollte in einer Woche das Aus folgen, was durchaus möglich scheint, ist es der letzte Heimauftritt für Krone. Die 32-Jährige zieht mit Töchterchen Lena (6) und ihrem dort beruflich sesshaft gewordenen Lebensgefährten in die Nähe von Hamburg.
Im Alter von sechs Jahren begann "Axel", wie sie die Mitspielerinnen rufen, bei Halloren Halle mit dem Handball. Sie durchlief alle Nachwuchs-Teams und feierte mit 16 Jahren den ersten großen Erfolg. Die B-Jugend von Halloren holte sich die deutsche Meisterschaft. "Nachdem Antje Stöber letzte Serie in Markranstädt aufgehört hat, kenne ich keine Teamgefährtin von damals, die heute noch erste oder zweite Bundesliga spielt", sagt Krone. Nur wenige Monate nach diesem Erfolg spielte Alexandra Krone mit den Halloren-Frauen in der ersten Liga gegen die Größten der Branche: den TV Lützellinden und TuS Walle Bremen. Es war nur ein einjähriges Intermezzo. Danach brach für sie eine Welt zusammen.
Der Verein Halloren verschwand nach Insolvenz von der Bildfläche und die Spielerinnen sollten zu Union Halle-Neustadt wechseln. "Wir wollten alle aufhören. Ein Wechsel zum Erzfeind Union kam nicht in Frage. Ohne den Zuspruch meiner Eltern wäre Schluss gewesen. Ohnehin hätte ich ohne ihre Hilfe keine 16 Jahre Bundesliga-Handball spielen können", erinnert sich Krone. Doch sie setzte sich auch bei Union durch. 1998 feierte das Team den erneuten Aufstieg in die erste Liga. "Wir waren nicht so weit von der Konkurrenz weg wie beim ersten Mal. Aber zum Klassenerhalt hat es wieder nicht gereicht", sagt Krone. Seitdem ist ihr Metier die zweite Liga. Sonntag wird sich der Kreis schließen. Zum letzten Mal gibt es das jahrelang übliche Ritual mit dem Mittagessen bei den Eltern, wie vor jedem Heimspiel. Familie und Freunde werden ihr in Hamburg fehlen. "Handball spielen will ich aber noch ein, zwei Jahre", erklärt sie.
Allen Union-Fans rät "Axel" am Sonntag früher in die Halle zu kommen, "denn die Mannschaft hat einige Überraschungen parat". Zudem sollen auch Nicole Neyer, Katharina Rothe, Maria Olbrich, Annekathrin Hartmann, Vibeke Maeland, Maria Kiedrowski und Trainer Heine Jensen in einem würdigen Rahmen verabschiedet werden.