Hallescher FC Hallescher FC: Stadion-Umbau endet im Juli
HALLE/MZ. - Michael Schädlich kommt nicht zur Ruhe. Der Geschäftsführer des Instituts für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung ist dienstlich pausenlos unterwegs. Ganz nebenbei hilft er seinem Sohn Marko, die Hochzeit am Sonnabend zu organisieren. Und seit der Spielplan für die Fußball-Regionalliga bekannt ist, steht das Telefon des HFC-Präsidenten erst recht nicht still. "Der Tag könnte 48 Stunden haben. Und selbst die würden nicht reichen", sagt Schädlich am Telefon, mitten zwischen zwei Terminen in Dresden.
Seit dieser Woche glühen auch die Drähte zwischen ihm und Halles Baudezernenten Thomas Pohlack noch öfter. Die Zeit beim Umbau des Stadions in Neustadt drängt mehr denn je. Gleich das erste Heimspiel gegen Energie Cottbus II soll dort gespielt werden. Pohlack ließ ausrichten: "Wir schaffen das."
Entgegen dem Wunsch des HFC, der das erste Heimspiel - eine Begegnung mit erhöhter Sicherheit gegen Magdeburg oder RasenBallsport - am 21. oder 22. August im Leipziger Zentralstadion austragen wollte, setzte der Deutsche Fußball-Bund den Saalestädtern Energie Cottbus II vor. Einen unattraktiveren Gegner für ein Spiel in der HFC-Ausweichstätte Zentralstadion gibt es nicht. Warum kam der Verband den Saalestädtern nicht entgegen? "Der HFC bestreitet am 15. August die DFB-Pokalpartie gegen Union Berlin als Hochsicherheitsspiel in Leipzig. Eine zweite Begegnung dieser Brisanz innerhalb nur einer Woche kann die Polizei nicht absichern. Deshalb haben wir dem HFC für diesen Termin die Cottbuser Reserve zugeordnet", sagt Wilfried Riemer, der für die Regionalliga Nord zuständige Spielleiter beim Nordostdeutschen Fußball-Verband (NOFV).
Gewöhnlich zieht dieser Gegner nicht mehr als 1 500 Zuschauer. Bei einem Eintrittspreis von zehn Euro würde der HFC bereits bei der Stadionmiete von 30 000 Euro tiefrote Zahlen schreiben. Deshalb will Schädlich nun von Beginn an die Heimspiele in Halle-Neustadt austragen. "Wir wollen die Umzüge nach Leipzig auf ein Minimum reduzieren, um uns enorme Kosten zu ersparen. Da der DFB nur das Derby gegen den 1. FC Magdeburg als Sicherheitsspiel eingestuft hat, können wir alle anderen Spiele in Halle-Neustadt austragen", sagt der HFC-Präsident.
Doch die Bauarbeiten dort sind mächtig in Verzug. Laut Aussage von Baudezernent Pohlack im Mai hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) einer Fristverlängerung bis Ende Juli zugestimmt. Jetzt wurde der Termin der Abnahme durch den DFB für den 16. August festgesetzt. "Wenn bei der Abnahme alles in Ordnung ist, sollte die Zeit reichen. In fünf Tagen kann dieses Spiel organisiert werden", sagt Riemer. Am Mittwoch, beim Staffeltag der Regionalliga Nord in Berlin, sollen zwischen HFC und Verband dennoch Alternativen besprochen werden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten. "Im Idealfall kann in Halle gespielt werden. Fällt das Stadion durch die Abnahme, muss der HFC definitiv ins Zentralstadion. Aber das wäre kein Problem, denn die Partie gegen Cottbus II ist im Gegensatz zum Derby gegen Magdeburg kein Sicherheitsspiel. Und nicht zuletzt kann der Verein auch eine Spielverlegung beantragen, wenn er unlösbare Probleme sieht", erläutert Riemer.
Während Schädlich nun bis zu seinem Urlaubsbeginn am 15. August bangt, dass alles glatt geht, ließ Pohlack wissen, dass sich an seiner Aussage vom Mai nichts geändert habe. "Die Bauarbeiten liegen jetzt im Plan und werden bis Ende Juli abgeschlossen. Dass der DFB erst am 16. August zur Abnahme kommt, hat er selbst so festgelegt. Die Stadt wird alles tun, damit der HFC an dem Wochenende 21. oder 22. August in Neustadt spielen kann", sagte Pressesprecher Steffen Drenkelfuß.
Der HFC spielt am Sonnabend (14 Uhr) ein Turnier in Auerbach gegen Gastgeber VfB und den FC Erzgebirge Aue.