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Halle gegen Frankfurt Halle gegen Frankfurt: Das Spiel, das keiner wollte

Von Skadi Hofmann 27.07.2011, 09:55
Das Stadion am Bildungszentrum in Halle Neustadt. (FOTO: DAPD)
Das Stadion am Bildungszentrum in Halle Neustadt. (FOTO: DAPD) dapd

Leipzig/Halle (Saale)/dapd. - Weil derFußball-Viertligist kein geeignetes Stadion für die Begegnung fandund Sicherheitsbedenken die Suche erschwerten, hätte der Verein dasHeimrecht beinah abgegeben. Das Problem schaukelte sich zurProvinzposse hoch, bis der DFB im letzten Moment einlenkte. «DasGanze ist überhöht worden», schimpft Schädlich und betont, er freuesich trotz aller Querelen auf ein Fußballfest.

Dresden, Leipzig, Dessau, Nürnberg - alle sagten ab

Das sollte es auch werden: Für den Herausforderer sindPokalbegegnungen schließlich immer ein Sommerfest mit demaufregenden Funken Hoffnung auf eine Sensation. In Halle an derSaale aber darf man nun schon froh sein, dass der Anpfiff amkommenden Samstag (15.30 Uhr) auch in Halle erfolgt. Weil dieSpielstätte des Regionalligisten - das Kurt-Wabbel-Stadion - bisSeptember umgebaut wird, läuft der Verein derzeit im «Stadion amBildungszentrum» im Stadtteil Neustadt auf. Das entsprach nicht denDFB-Anforderungen an ein Pokalspiel. Also machte sich Schädlich aufdie Suche nach Ersatz, fragte in Dresden, Leipzig, Nürnberg,Dessau-Roßlau und weiteren Städten an. Es kamen immer Absagen. AusAngst vor Gewalt, berichtete damals die Mitteldeutsche Zeitung. Denn das Duell gilt als Risikospiel, nur 2.800 Zuschauer sindzugelassen, nur 300 Frankfurter dürfen hinein.

«Mögen es elf oder zwölf Stadionanfragen gewesen sein, in etwader Hälfte der Fälle waren die Arenen mit anderen Veranstaltungenausgebucht, in Nürnberg findet an dem Tag ein großes Volksfeststatt, es ging organisatorisch nicht», sagt der Präsident, den esärgert, dass die Absagen immer wieder mit der Furcht vorAusschreitungen in Verbindung gebracht werden. Als die Partie kaummehr zu retten schien, reiste der DFB Mitte des Monats noch einmalan und erklärte das Hallesche Ausweichquartier mit einigen Auflagendoch für tauglich.

Schädlich: «Sollten ihnen diese Bühne nicht geben»

Zuletzt hatten provokante Graffiti-Bilder und Flugblätterzwischen den Fangruppen von Halle und Frankfurt die Stimmung wiederangeheizt. Das ohnehin kleine Stadion bleibt daher halbleer, derAusschank von Alkohol ist verboten, die Polizei im Großeinsatz. DenVerein kostet die Absicherung «weit oberhalb von 10.000 Euro», soSchädlich. «Der ehrliche Fan hat die Möglichkeit sich das Spielanzusehen, der Heimvorteil ist da», sagt der HFC-Präsident. «Wirwerden uns nicht von den zwei Prozent beeinflussen lassen, die Ärgermachen wollen. Wir haben bei uns mittlerweile mehr als 100Stadionverbote ausgesprochen. Diese Leute suchen im Stadion eineBühne, das muss man verhindern. Jeder, der eine Karte hat, kann ganzentspannt kommen. Wir haben eine zweiprozentige Siegchance. Ichdenke es wird ein sehr interessantes Spiel», sagt Schädlich.