Griechenland - Argentinien Griechenland - Argentinien: Ottos Hellenen fahren nach Hause
Polokwane/dpa. - Wie schon bei derEndrunden-Premiere vor 16 Jahren muss der Europameister von 2004 nachdem 0:2 (0:0) gegen den zweimaligen Weltmeister vorzeitig dieHeimreise antreten. Bayern-Verteidiger Martin Demichelis (77. Minute)und Martin Palermo (89.) besiegelten am Dienstag mit ihren Trefferndie Niederlage für die tapfer kämpfenden Griechen. Während es für«König» Otto vermutlich das letzte Spiel auf der Bank der Hellenenwar, geht die WM-Reise für seinen Trainerkollegen Diego Maradona mitder Achtelfinal-Neuauflage von 2006 gegen Mexiko weiter.
Maradona testete nach den zwei souveränen Auftaktsiegen wieerwartet seinen «zweiten Anzug». Gegenüber dem 4:1 gegen Südkoreaänderte er die Startelf gleich auf sieben Positionen, um denbisherigen Bankdrückern Spielpraxis zu verschaffen. Gegen diedefensiv eingestellten Griechen, bei denen Georgios Samaras alseinzige Spitze allein auf weiter Flur stand, kontrollierten die«Gauchos» dennoch von Beginn an die Partie.
Allerdings warteten die Fans vergeblich auf eine neuerlicheOffensiv-Gala. Weltfußballer Lionel Messi, der das Team zwei Tage vorseinem 23. Geburtstag erstmals als Kapitän aufs Feld führen durfte,wurde von seinem Sonderbewacher Sokratis Papastathopoulos im erstenDurchgang aus dem Spiel genommen. Papastathopoulos verfolgte Messiquer über den gesamten Platz und ließ den Superstar vom FC Barcelonanicht zur Entfaltung kommen.
Lediglich in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit konnte Messiseinen «Schatten» einmal abschütteln, scheiterte jedoch mit seinemSchuss von der Strafraumgrenze an Griechen-Keeper Alexandros Tzorvas.Der Schlussmann von Panathinaikos Athen hatte wenige Sekunden zuvorbereits gegen Maxi Rodriguez einen Rückstand verhindert.
In der an Höhepunkten armen Partie blieben die einfallslosenHellenen im ersten Durchgang ohne Torchance. Die Argentinierbekleckerten sich zwar auch nicht mit Ruhm, kamen durch einenDistanzschuss von Juan Sebastian Verón (19.) und Maradona-Schwiegersohn Sergio Agüero (18./32.) aber zu weiterenverheißungsvollen Möglichkeiten. Dennoch wirkten die Spieler deszweimaligen Weltmeisters zur Pause ratlos, während sich die Griechenfreudig abklatschten.
Drei Minuten nach Wiederbeginn hätte Samaras für noch größerenJubel sorgen können, doch der Stürmer von Celtic Glasgow verzog nacheinem Patzer von Demichelis. Kurz darauf erreichte Rehhagel die Kundevom Führungstreffer der Südkoreaner, weshalb der Coach mit derHereinnahme von Sotirios Ninis endlich die Offensive verstärkte.
Chancen erspielten sich aber weiterhin nur die Südamerikaner.Nachdem Tzorvas die Griechen mit mehreren Glanzparaden vor einemRückstand bewahrt hatte, brach ausgerechnet Demichelis den Tor-Bann.Der Innenverteidiger vom deutschen Meister und Pokalsieger BayernMünchen wuchtete die Kugel nach einer Ecke unhaltbar in die Maschen.Danach ergab sich Rehhagels Team in sein sportliches Schicksal.