Fußball Fußball: Wosz wieder in alter Rolle
Bochum/Halle/MZ. - Dariusz Wosz sitzt nach dem Vormittagstraining entspannt auf der Terrasse seines Bochumer Hauses und erledigt "ein paar geschäftliche Dinge". Nichts ist zu merken von der Anspannung vor dem Punktspielstart in der zweiten Bundesliga bei der SpVgg. Unterhaching. Wie oft hat er diese Situation vor dem gar so wichtigen ersten Spiel einer Saison bereits erlebt? "Mit den Jahren ist das nichts Neues mehr. Die vielen jungen Leute im Team sind natürlich schon aufgeregt. Bei mir kommt das Kribbeln am Sonntagmorgen", erzählt der 32-Jährige.
Nach seinem Wechsel von Hertha BSC zurück in den Ruhrpott lebt Wosz neu auf. "Wir haben hier ein Haus, meine Familie fühlt sich wohl und mit dem neuen Vierjahres-Vertrag sowie dem anschließenden Kontrakt als Trainer über drei Jahre bin ich auf einige Zeit erst einmal abgesichert. Mir kann es momentan gar nicht besser gehen", sagt der Spielmacher, der nun wieder in jene Rolle schlüpfen kann, die ihm am besten liegt. "Wir haben hier sehr viele junge Leute, die ich führen soll. Für mich ist das noch einmal eine neue Herausforderung", so Wosz, der dabei auch auf die Unterstützung seiner Kameraden aus der ersten Bochumer Zeit, Thomas Reis, Thomas Stickroth, Sebastian Schindzielorz und Delron Buckley, bauen kann.
Das sportliche Ziel unter dem neuen Cheftrainer Bernard Dietz heißt Wiederaufstieg. Aus der Sicht von Wosz kein Zuckerschlecken, "weil die Liga so ausgeglichen scheint, wie selten zuvor". Mit Eintracht Frankfurt, den Hachingern, Bielefeld und Hannover fallen ihm vier Vereine auf Anhieb ein. "Und am schönsten wäre es, wenn Union Berlin am Saisonende gemeinsam mit uns aufsteigen würde. Ich habe die Entwicklung dieses Teams in den letzten Jahren hautnah miterlebt und bin mir sicher, dass es eine sehr gute Rolle spielen wird", wünscht sich Wosz endlich wieder eine echte lokale Konkurrenz für seinen Ex-Verein Hertha.
Wosz will in Bochum an seine früheren Erfolge anknüpfen. Beim VfL war ihm der Durchbruch im Profigeschäft gelungen. Mit überragenden Leistungen hatte er das Team 1997 in den Uefa-Cup geführt und sich den Spitznamen "Zaubermaus" verdient. In diese Zeit fiel auch das erste von 17 Länderspielen für den DFB, in dem er am 26. Februar 1997 in Israel den 1:0-Siegtreffer erzielte.