Fußball Fußball: Weile ist motiviert bis in die letzte Fußspitze
Bernburg/MZ. - Am Sonnabend, 15 Uhr, reisen die Saalestädter zum VfL Halle 96. Beim Tabellendritten der Verbandsliga hängen jedoch für alle die Mannschaften die Trauben hoch. Nur der derzeitige Zweite, der Magdeburger SV Preussen, konnte aus dem Stadion am Zoo drei Punkte entführen. Allerdings fiel die 0:6-Niederlage am 16. Februar so deftig aus, dass der Vorstand des VfL 96 sofort Coach Torsten Rennert feuerte, um den zweiten Platz, der zu den Relegationsspielen um den Aufstieg in die Oberliga berechtigt, nicht vollkommen aus den Augen zu verlieren. Seitdem betreut A-Jugendtrainer Torsten Weber gemeinsam mit Thilo Knade die Mannschaft. Die Bilanz des neuen Gespanns ist bisher ausgeglichen. Dem 3:1-Erfolg in Piesteritz steht die im halleschen Lokalderby erlittene schmerzhafte 1:2-Niederlage bei der HFC-Reserve gegenüber.
Doch die Bernburger haben spätestens nach dem Duell gegen Wolfen die Angst vor großen Namen verloren und wollen wenigstens einen Punkt entführen, um sich das Flugticket nach Mallorca zu sichern und um Revanche für die unglückliche 0:1-Niederlage im Hinspiel zu nehmen. Martin Weile ist aus noch zwei anderen Gründen für den Aufritt in Halle bis in die letzte Fußspitze motiviert. Der mit sieben Toren immer noch erfolgreichste Askania-Spieler konnte zuletzt am 31. Oktober 2007 beim 3:1-Erfolg gegen das Schlusslicht Magdeburger SV einen selbst erzielten Treffer bejubeln. Außerdem ließ sich "Eugen" im Hinspiel von VfL-Routinier Steffen Grosche provozieren und zu einer Tätlichkeit hinreißen. Vier Wochen fehlte der Torjäger nach der Roten Karte seiner Mannschaft. "Ich hoffe, dass ich daraus die richtigen Lehren gezogen habe, denn mit elf Mann hätten wir das Hinspiel gegen Halle bestimmt nicht verloren. Außerdem bin ich durch diese blöde Aktion auch ein wenig aus dem Tritt gekommen", erklärte der Angreifer, der seinem Kollegen Martin Liebold nacheifern möchte. "Bei Martin ist gegen Wolfen der Knoten geplatzt. Vielleicht kann ich gegen Halle meine Ladehemmung beheben und endlich wieder ins Schwarze treffen. Noch schöner wäre es, wenn ich unsere Mannschaft dadurch nach Mallorca schießen könnte", hat sich Weile eine Menge für das Gastspiel beim VfL 96 vorgenommen.
Allerdings muss Weile auf Zuspiele seines Sturmpartners Liebold verzichten, der nach seiner Ampelkarte gegen Wolfen in Halle auf der Tribüne sitzen muss. Trotzdem ist auch der Optimismus bei Heiko Böhler riesig. "Wir sind auf einem guten Weg. Ich habe den VfL zweimal beobachtet und weiß, was sie können und nicht können. Wenn wir uns auf unsere Stärken besinnen und hinten sicher stehen, holen wir wenigstens ein Remis", redet Böhler seine Mannschaft stark. Dann wäre auch der Mallorca-Urlaub perfekt. Im Falle einer Niederlage ist jedoch der Besuch am "Ballermann" abgeblasen. "Dann gibt es in Bernburg ein Frusttrinken. Die Jungs haben nur die eine Chance", sagt der Askania-Coach.