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Fußball Fußball: Offensive heißt das neue Zauberwort

Von THOMAS TOMINSKI 15.07.2009, 14:39

ABTSDORF/MZ. - Mit Heiko Hoffmann, Stephan Schlegel und Michael Witticke sicherten sich die Zeppeline das Herzstück von Landesliga-Absteiger SV Einheit Wittenberg, auch wenn Letzterer in der hiesigen Szenerie als das "Enfant terrible" gilt. Der 28-Jährige gibt offen zu, dass er im Februar 2009 aus disziplinarischen Gründen beim SV Einheit aus der Mannschaft geflogen sei und deshalb nicht beim SV Eintracht Elster anheuern konnte. In Abtsdorf sucht der 1,98-Meter-Recke eine neue Herausforderung, mit der Mannschaft will er mindestens Dritter werden. Etwas kleinlaut: "Ob es für einen Stammplatz reicht, muss der Trainer entscheiden." Dem gleichaltrigen Hoffmann, der in Wittenberg sprichwörtlich der Mittelfeld-Motor war, habe der Wechsel nach Abtsdorf "mehr als eine schlaflose Nacht" bereitet. Nach sechs Jahren war bei ihm "ganz einfach Tapetenwechsel" angesagt.

Angreifer Schlegel, der aus beruflichen Gründen nicht zur Pressekonferenz erschienen war, solle laut Coach Wiesegart seine Sturmkollegen aus der Lethargie reißen und die Defizite in diesem Bereich abstellen. Wie ernst es die Zeppeline mit der Verbesserung ihrer Angriffsbemühungen meinen, zeigt die Verpflichtung von Mathias Lang, der als Coach von Einheit II ebenfalls nach Abtsdorf ging. Nach zwei persönlichen Gesprächen stand für Wiesegart, der noch Keeper der ersten Garnitur ist, fest, Offensiv-Vertreter Lang passt ins Trainertrio. "Wir sind keine drei Alpha-Tiere. Die Aufgabenverteilung funktioniert hervorragend. Wenn ich zwischen den Pfosten stehe, geben Lang und Marco Peinelt an der Seitenlinie die Anweisungen."

Selbst in der Kader-Breite haben die Abtsdorfer auf dem Transfermarkt zugelangt. Der 18-jährige Oliver Ladewig kam von der A-Jugend des FC Grün-Weiß Piesteritz, Steve Nehring (19 Jahre) trägt nicht mehr die Torwart-Handschuhe beim Kreisoberliga-Absteiger PSV Wittenberg und Viktor Antal (SV Dessau 05 II) besitzt viel Erfahrung im defensiven Bereich. Für Wiesegart sind gerade die beiden Nachwuchs-Akteure eine Investition für die Zukunft. Sollte es für einen Stammplatz in der "Ersten" nicht reichen, greift der interne Plan B: "Abtsdorf II will 2010 von der Kreisliga in die Kreisoberliga aufsteigen."

Trotz der namhaften Neuzugänge bleiben die Zeppeline beim Thema Saisonziel bescheiden. Laut Wiesegart und Manager Achim Barth stehe der Klassenerhalt ganz oben auf der Prioritätenliste, von "allen anderen Dingen" werde man sich überraschen lassen. Barth: "Germania Köthen und Vorwärts Dessau sind für uns völlig unbekannte Größen." Kapitän der Mannschaft bleibe weiterhin Christian Hünl.

Bei der Vorstellung der Neuen schwingt in den Worten der gesamten Fußballchefetage auch ein bisschen Stolz mit, den Abtsdorfer Fans nach der Sommerpause wieder Landesklassen-Spiele anbieten zu können. Nach zwei sechsten Plätzen in Folge müsse laut Wiesegart auch dem letzten Zweifler ein Licht aufgegangen sein, dass bei den Zeppelinen langfristig geplant werde. "Das Mannschaftsgefüge hat sich in den letzten Jahren extrem verändert. Jetzt gilt es, die Neuzugänge rasch zu integrieren." Der Gesamtvorsitzende des Vereins, Klaus Roh, zeigte sich beim Thema nächste Serie sehr optimistisch. Bei vier Absteigern in der Saison 2008 / 09 sei die Wahl defensive Grundausrichtung genau die Richtige gewesen, der Sturz in die Kreisoberliga sollte mit allen Mitteln verhindert werden. "Jetzt können wir in die Offensive gehen."

Ihr nächstes Test-Heimspiel bestreiten die Abtsdorfer am Sonnabend um 12 Uhr gegen den VfB Gräfenhainichen.