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Fußball Fußball: Martin Liebold droht sehr lange Sperre

Von CARSTEN ROLOFF 02.12.2008, 19:22

BERNBURG/MZ. - Durch sein Fehlverhalten gegenüber dem Linienrichter hat Liebold den Abbruch der Landesklasse-Partie zwischen Rot-Weiß Alsleben und der Bernburger Reserve provoziert. "Martin kann in Ruhe Weihnachten feiern und alles überdenken. Über den Vorfall können wir uns im Januar im Trainingslager unterhalten. Die beiden ausstehenden Punktspiele sind für mich im Moment wichtiger. Er hat sich selbst und auch dem Verein einen Bärendienst erwiesen", lautete der Kommentar von Bernburgs Trainer Heiko Böhler.

Liebold ist für das Sportgericht ein unbeschriebenes Blatt. Er hat in seiner Laufbahn noch nie eine Rote Karte gesehen, obwohl er seit dem fünften Lebensjahr dem runden Leder hinterherjagt. Schon allein deswegen ist das Fehlverhalten des sonst so fairen Kickers nur sehr schwer nachzuvollziehen. "Mir sind die Sicherungen durchgebrannt. Dafür möchte ich mich bei meiner Mannschaft und dem Schiedsrichterkollektiv entschuldigen. Ich habe eine riesige Dummheit begangen, für die ich nun gerade stehen muss und die Konsequenzen tragen werde", meinte der Sünder.

Liebold fühlte sich von den Unparteiischen ungerecht behandelt. Der Stürmer hatte seiner Meinung nach zwei reguläre Treffer, darunter einen Fallrückzieher, der das Prädikat "Tor des Monats" verdient gehabt hätte, erzielt, die aberkannt worden sind. Eine Freistoßentscheidung des Assistenten zugunsten der Gastgeber und die anschließende Rote Karte brachten dann das Fass zum Überlaufen.

"Ich habe früher selbst aktiv Fußball gespielt. Es ist für einen Spieler immer ärgerlich, wenn ein Fallrückzieher-Tor nicht anerkannt wird. Aber ich stand unmittelbar daneben. Es war gefährliches Spiel, denn kurz hinter dem Torschützen stand ein Verteidiger, der den Kopf wegziehen musste, um nicht vom Fuß des Stürmers getroffen zu werden", erklärte Schiedsrichter Norman Spröte (Amsdorf), der sich bei der Abseitsentscheidung auf seinen Assistenten Thomas Lange (Volkstedt) verließ und in der 93. Minute Liebold die Rote Karte wegen Beleidigung seines Assistenten zeigte, weil er statt des Freistoßes nur einen Einwurf bekam. "Danach eskalierte die Situation. Die Nummer 13 stieß meinen Assistenten vor die Brust. Die Alsleber Spieler bändigten den Bernburger und verhinderten Schlimmeres. Ich musste die Partie abbrechen, da der Assistent angegriffen wurde und sich massiv bedroht fühlte", begründete Spröte seine Entscheidung.

"Ich bin froh, dass mich meine Teamkollegen und Alsleber Spieler beruhigt haben. Mein Verhalten tut mir sehr Leid. Ich habe den Linienrichter nur verbal attackiert", sagte der Askania-Angreifer. Der Fakt, dass er noch nicht "vorbestraft" ist, könnte das Sportgericht bei der Verhandlung milder stimmen.