Fußball Fußball: Marose tanzt Dessau 05 aus
Sandersdorf/MZ. - Eigentlich. Weil die Schiedsrichter für das Top-Spiel des Tages zwischen Verbandsligist Union Sandersdorf und Oberligist Dessau 05 aber nicht anreisten, musste Wanderer noch einmal ran - und tat das mit Bravour und Übersicht. Gelegentliche Trinkpausen eingeschlossen.
"Optimales Spieltempo bei diesen Temperaturen", so lautete hinterher das einstimmige Resümee der
beiden Cheftrainer Dieter Hausdörfer und Michael Rehschuh. Die Dessauer waren erst Tags zuvor vom einwöchigen Trainingscamp heimgekehrt. "Ich bin sehr zufrieden. Unterbinden wir Maroses Dribblings, brennt hier nichts an", konstatierte Hausdörfer. Das tat seine Hintermannschaft in der 23. Minute jedoch nicht. Bis zu diesem Zeitpunkt praktizierten die Dessauer ihr bekanntes Flügelspiel, ohne jedoch Kapital daraus schlagen zu können. Sandersdorfs Jörg Marose zeigte dann jene Qualität, an welcher ihn damals in Dessauer Diensten sein zweiter Kreuzbandriss hinderte.
Er degradierte die gesamte Hintermannschaft der Muldestädter zu Statisten und ließ auch Schlussmann Jan Burmeister im Gehäuse das Nachsehen. Die Gastgeber waren während der Woche selbst nicht weniger eifrig, spulten im eigenen Sport-und Freizeitzentrum ebenfalls ein gehöriges Trainingspensum ab. Trainer Rehschuh musste gegen Dessau jedoch auf acht seiner Stammkräfte aus Urlaubs-und Verletzungsgründen verzichten. Das kompensierte der Verbandsligist gut. Erst in der Schlussphase ging dem Platzherr die Puste etwas aus. Da standen jedoch bereits drei Spieler auf dem Grün, welche schon das Vorspiel bestritten hatten.
Der aus Pößneck gekommene Andreas Förster kurbelte mit dem vom VfL Halle 96 geholten Felix Hesse speziell in der Endphase nun die Dessauer Angriffe an. "Felix ist ein toller Spieler. Ich suche nur noch die geeignete Position für seine Spielweise", so Dieter Hausdörfer, "Andreas bedeutet auch eine klare Verstärkung. Er muss nur noch aggressiver werden". Hausdörfer meinte wohl: auch treffsicherer. Denn Försters Füße fanden nach präziser Eingabe vom agilen Timo Lesch freistehend am langen Pfosten keinen Gleichklang mit dem Ball (49.). Zwei Minuten zuvor verhinderte der Fuß von 05-Verteidiger Sven Kaluza Maroses zweiten Torerfolg an diesem Tag. Die Anfangsphasen beider Halbzeiten gehörten genau wie die Schlussminuten der Partie dem Oberligarückkehrer. Unions Torwarttalent Sebastian Rupp vertrat Stammkeeper Eniz Paden vortrefflich.
Er hielt kurz vor Ultimo sowohl Benny Woithas Distanzkracher als auch Försters Kopfbälle und damit den Sieg fest. "Leider war es nur ein Testspiel", sagte Michael Rehschuh. Der Sandersdorfer Fußballlehrer wertete das hohe Tempo als positives Zeichen der derzeit nicht geringen Trainingsbelastung. "Das lobenswerte Engagement meiner Jungs zeigt einen guten Schritt in unserer Entwicklung." Ob diese gegen einen weiteren Oberligisten ausreicht, wird sich am Dienstag in Eilenburg zeigen.
Sandersdorf: Rupp, Stelzl (77. Nesterovskyy), Richter, Krake, Kluge, Mauritz, Kühr, Scheibe (46. Marganus), Witt, Stahr (73. Hübner), Marose (81. Krämer)