Funknetzwerk Funknetzwerk: Sicher drahtlos ins Web
Halle/MZ. - Immer mehr Surfer setzen auch zu Hause auf das drahtlose Internet.
Router nutzen
Doch die neue Technik hat auch ihre Tücken, und das betrifft insbesondere die Sicherheit. Noch immer verschlüsseln viele Anwender das eigene WLAN-Netz nicht. Manche von ihnen wissen nicht einmal, dass ihr Provider ihnen einen WLAN-Router zur Verfügung gestellt hat - sie schließen den PC per Kabel an und übersehen das offen funkende WLAN. Cyberkriminellen wird so Tür und Tor geöffnet. Und das kann böse Konsequenzen haben, warnt Ernst Ahlers, Netzwerkexperte der Computerzeitschrift "c't". Wer daheim einen eigenen Hotspot hat, gilt juristisch als Netzbetreiber - und ist damit für alles haftbar, was über seine IP-Adresse läuft. Nutzt ein Unbekannter diesen Zugangspunkt für illegale Aktivitäten, kann es schnell passieren, dass die Polizei vor der Tür steht. Kann man dann nicht feststellen, wer über den eigenen Zugangspunkt mitgesurft hat, droht mindestens eine Mitschuld.
Wer glaubt, sein WLAN allein durch die Reduzierung der Sendeleistung vor Angreifern schützen zu können, ist laut Ahlers auf dem Holzweg. Mit einer Richtantenne können Hacker selbst vom Auto aus in solche Netzwerke einbrechen. Den einzig wirklichen Schutz bietet eine Verschlüsselung mit WPA. Sie lässt sich an der Basisstation unter Konfiguration über den Menüpunkt Sicherheit aktivieren. Normalerweise stehen dort drei Optionen zur Wahl: Klartext, WEP und WPA. Klartext verbietet sich von selbst, WEP gilt inzwischen als geknackt. Wer WPA wählt, muss anschließend ein Passwort eingeben. Es sollte mindestens zwölf Zeichen lang sein und aus einer zufälligen Kombination von Zahlen und Buchstaben bestehen, rät Ahlers. Nur so hält der WPA-Schutz auch einem sogenannten Wörterbuchangriff Stand. Sonderzeichen und Umlaute sollten allerdings nicht verwendet werden.
Kennung ändern
Damit sich kein Fremder ins heimische Netzwerk einwählen kann, kann man zusätzlich den MAC-Filter aktivieren. Er erlaubt nur denjenigen Geräten den Zugriff aufs Netz, deren MAC-Adressen er gelistet hat. Die eigene MAC-Adresse, die aus Buchstaben und Zahlen besteht, findet man einfach heraus: In die Windows-Kommandozeile den Befehl ipconfig / all eingeben.
Bei der ersten Konfiguration der Basisstation sollte man auch gleich die ESSID-Kennung - den Namen des WLAN-Netzwerks - ändern. Das ist weniger aus Sicherheitsgründen wichtig, sondern hilft vielmehr dabei, das eigene von fremden Netzwerken zu unterscheiden. Vorsicht ist übrigens nicht nur beim heimischen WLAN-Netzwerk angesagt. Auch öffentliche Hotspots haben ihre Sicherheitslücken. Sie würden in der Regel unverschlüsselt übertragen, so dass quasi jeder den Datenverkehr mithören könne, warnt der "c't"-Experte.