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FSV Mainz FSV Mainz: Glücklicher Aufsteiger ist sich des harten Kampfes bewusst

Von Detlef Rehling 25.05.2009, 16:02

Mainz/dpa. - «Alle müssen sich ab sofort mit dem Gedanken vertraut machen, dasswir nicht mehr ganz so viele Spiele gewinnen und auch mal eineKlatsche kriegen. Die Bundesliga ist ein Geschenk für Mainz», sagteManager Christian Heidel in der Nacht zum Montag und schwor die FSV-Gemeinde mit dem Blick des Realisten eher auf den Abstiegskampf ein.

Mit einem Etat von rund 30 Millionen Euro zählt der bekennendeKarnevalsverein im «Haifischbecken» der Elite zu den kleinen, aberbunt schillernden Exoten. Jörn Andersen, der erste Norweger auf derTrainerbank in der Bundesliga-Geschichte, feierte ausgelassen dengrößten Coup seiner Karriere als Coach. In Mainz trat der ehemaligeBundesliga-Torschützenkönig bereits nach einem Jahr aus dem Schattenseines Vorgängers Jürgen Klopp. Der introvertierte 46-Jährige giltals akribischer Arbeiter, als Disziplin-Fanatiker. Ganz im Gegenteilzur Mainzer Kultfigur Klopp, der zum Aufstieg persönlich gratulierte.

«Ich glaube, man freut sich auf uns», sagte Clubchef HaraldStrutz. «Die Bundesliga bietet uns ganz andere wirtschaftlicheMöglichkeiten. Gerade mit dem Blick auf unseren Stadionneubau ist derAufstieg ganz wichtig. Er erleichtert auch die Suche nach einem neuenTrikotsponsor.» Der Jurist steht seit 21 Jahren an der Clubspitze unddie Lust, den Großen der Branche ein Bein zu stellen, ist nicht zuüberhören. Aber nicht um jeden Preis. «Harakiri machen wir nicht»,betonte der 45-jährige Heidel, der seit 1991 an Strutz' Seite steht.

Großer Spielraum bleibt bei notwendigen Verstärkungen nicht.Transfers wie 2008, als Neven Subotic mit seinem Wechsel nachDortmund fünf Millionen Euro einbracht, sind nicht zu erwarten.Selbst dann wohl kaum, wenn Stürmer Aristide Bancé nach seinen 14Saisontreffern auch für die finanzkräftigere Konkurrenz interessantwerden würde. 900 000 Euro zahlte Mainz für den Nationalspieler ausBurkina Faso, der bis 2012 noch unter Vertrag steht. Obwohl sich derMarktwert des 24 Jahre alten «Rohdiamanten» vervielfacht hat, meinteHeidel: «Ich habe aber keine Lust, den Jungen zu verkaufen.»

Gesucht werden Verstärkungen für alle Mannschaftsteile. Dazugehört auch ein Torwart neben Urgestein Dimo Wache. Der 35-Jährige,der am Sonntag gegen Rot-Weiß Oberhausen sein 300. Zweitliga-Spielabsolvierte, sitzt seit Jahren Ersatzmann Christian Wetklo vor derNase, der nun die Rolle als ständige Nummer 2 leid ist. Als ersterNeuzugang steht Filip Trojan (FC St. Pauli) fest. Dafür werden nebendem besten Zweitliga-Vorbereiter Markus Feulner (Borussia Dortmund)auch Roman Neustädter und Robert Fleßers den Club verlassen.