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Freund der Mutter erstochen: sechseinhalb Jahre in Haft

07.09.2018, 09:02
Ein Richterhammer aus Holz liegt auf einem Tisch. Foto: Uli Deck/Archiv
Ein Richterhammer aus Holz liegt auf einem Tisch. Foto: Uli Deck/Archiv dpa

Kiel - Wegen einer tödlichen Messerattacke auf einen Freund seiner Mutter soll ein 18-jähriger syrischer Flüchtling sechseinhalb Jahre in Haft. Das Kieler Landgericht sah es am Freitag als erwiesen an, dass der junge Mann Mitte Januar in Kiel-Mettenhof sein Opfer mit etlichen Messerstichen vorsätzlich tötete. Die Täterschaft stehe auch wegen des mehrstündigen, detaillierten Geständnisses des Angeklagten außer Zweifel, sagte der Vorsitzende Richter Stefan Becker. Auch wenn der junge Mann psychisch krank und stark verzweifelt gewesen sei, sah die Kammer keine verminderte Schuldfähigkeit zum Tatzeitpunkt. Er habe die Tat geplant, das Unrecht sei ihm bewusst gewesen, sagte Becker. Das Opfer starb an einem Verblutungsschock. Der 41-Jährige hinterlässt Ehefrau, drei Kinder und einen Bruder. Sie alle sind Nebenkläger in dem Strafprozess.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hatte wegen Totschlags sieben Jahre und neun Monate gefordert, die Verteidigung maximal fünf Jahre. Das Verfahren war zum Schutz der Persönlichkeitsrechte bis auf Anklageverlesung und Urteil nicht öffentlich. Nach Feststellungen des Gerichts kam der Angeklagte 2014 als damals 14-Jähriger zusammen mit dem späteren Opfer und dessen Bruder nach Deutschland. Als der 41-Jährige dann eine enge Beziehung mit der nach Deutschland nachgereisten Mutter des Angeklagten einging, fasste der Angeklagte den Tatentschluss. (dpa/lno)