Frauenfußball Frauenfußball: Duisburg erwartet UEFA-Cup-Party
Duisburg/dpa. - Und vordieser Kulisse wird es allen Spielerinnen viel Spaß machen. UnserTeam will auf jeden Fall noch einmal attraktiven Frauenfußballzeigen», sagte der FCR-Vorsitzender Guido Lutz der Deutschen Presse-Agentur dpa vor dem Final-Rückspiel am Freitag (19.30 Uhr/Eurosport)gegen den in der Duisburger MSV-Arena.
Die Kulisse wird imposant. Bis Mittwoch waren bereits 21 000Tickets abgesetzt. Einen Tag vor dem mit Spannung erwartetenSaisonfinale in der Männer-Bundesliga wollen es die Frauen richtigkrachenlassen und intensiv Werbung für ihren Sport betreiben. Dasssich das Team von Trainerin Martina Voss nach dem grandiosen 6:0-Kantersieg im Hinspiel in Kasan den Pokal noch aus den Händen nehmenlässt, glaubt niemand. «Wir schweben auf einer Wolke und fallen auchnicht mehr herunter», versicherte Voss: «Wir werden offensiv spielenund zeigen: Frauenfußball ist geil.»
Trotz des 6:0 fehle es nicht an Motivation, meinte WeltmeisterinAnnike Krahn. «Wir lassen uns vor so vielen Fans bestimmt nichthängen.» Ein Highlight ist das europäische Endspiel eine Woche vordem DFB-Pokalfinale in Berlin gegen Turbine Potsdam auch für InkaGrings. Mit ihrem «Dreierpack» im Hinspiel legte die 30 Jahre alteNationalstürmerin den Grundstein zum insgesamt fünften Triumph einesdeutschen Teams nach dem 1. FFC Frankfurt (2002, 2006, 2008) undPotsdam (2005). «Für das Team, den Club und mich gibt es nichtsGrößeres, als den UEFA-Cup zu gewinnen», sagte Grings. Die Gelb-gesperrte Teamkollegin Linda Bresonik muss das Spiel gegen dieRussinnen, die ohne den nach dem Hinspiel entlassenen ChefcoachAlexander Grigorian anreisten, allerdings auf der Tribüne genießen.
Der Zuschauerrekord für Frauen-Vereinsspiele in Europa wird wohlnicht geknackt. Zum UEFA-Cup-Finale zwischen Frankfurt und Umea IKvor einem Jahr strömten 27 640 Besucher in die Commerzbank-Arena.Gleichwohl ist FCR-Clubchef Lutz mit dem Vorverkauf mehr alszufrieden. Die Entscheidung, vom kleinen PCC-Stadion im StadtteilHomberg in die Heimstätte des MSV Duisburg umzuziehen, wargoldrichtig und wegen der UEFA-Auflagen auch notwendig. «Nach demHinspiel-Sieg hat das Interesse noch einmal stark angezogen. Dashätte ich nach dem klaren Ergebnis nicht gedacht. Wir haben uns immerneue Ziele gesetzt», sagte Lutz. Nebenbei winkt dem FCR eine satteEinnahme, die die Ausgaben für die Stadionmiete übersteigen wird.
Selbst der Chefin des Organisationskomitees der Frauen-WM inDeutschland 2011, Steffi Jones, verschlug es fast die Sprache. «Soviele Zuschauer, cool», entfuhr es ihr im dpa-Gespräch. «Es herrschtbestimmt eine super Atmosphäre. Die Spielerinnen können sich darauffreuen und ich finde, sie haben sich diesen Triumph durch tolleLeistungen in dieser Saison auch verdient», sagte Jones, die sich wieBundestrainerin Silvia Neid das Live-Erlebnis nicht nehmen lässt.DFB-Chef Theo Zwanziger dagegen wird fehlen, weil er im Urlaub ist.