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Frauen-Bundesliga Frauen-Bundesliga: Meister Frankfurt in der Rolle des Gejagten

Von Detlef Rehling 17.08.2007, 15:58

Frankfurt/Main/dpa. - «Das, was wir haben, wollenwir verteidigen», sagte am Freitag Hans-Jürgen Tritschoks, im viertenJahr Cheftrainer beim sechsmaligen Meister und DFB-Pokalgewinner 1.FFC Frankfurt. Die elf Konkurrenten räumen das Feld nicht kampflosund blasen ab Sonntag zum Saisonauftakt zur Jagd auf den Liga-Krösus.

«Nichts ist schlimmer als eine langweilige Bundesliga», meinteClubchef Ferdi Seidelt vom FCR 2001 Duisburg und gibt selbstbewusstden Gewinn von Meisterschaft oder Pokal als Ziel aus. Ins Rampenlichtzurück will auch der 1. FFC Turbine Potsdam, der 2005 und 2006 zweiMal die Dominanz der Frankfurterinnen brechen konnte.

Die Bundesliga nimmt sich zum Saisonstart nur Zeit für einenkurzen Aufgalopp von zwei Spieltagen. Dann fordert dieWeltmeisterschaft in China eine fünfwöchige Pause. Mit siebenSpielerinnen stellt der 1. FFC einmal mehr das größte Kontingent beimWM-Titelverteidiger. Die Dänin Louise Hansen rundet das globaleAufgebot ab. Damit die Daheimgebliebenen in Form bleiben, ist in derWM-Pause eine Überbrückungsrunde geplant. «Da können dieErsatzspielerinnen zeigen, was sie drauf haben», sagt Tritschoks.

Die Vorbereitung beim Meister, der sich mit Conny Pohlers(Potsdam) und Stephanie Ullrich (Wolfsburg) verstärkte, litt unterden Abstellungen für die Nationalmannschaft. «Wir wollen nichtjammern, wir wollen für das Nationalteam gute Voraussetzungenschaffen», meinte Tritschoks, für den die Eröffnungspartie am Sonntag(11.00 Uhr) gegen Bayern München Standortbestimmung ist.

«Ich freue mich auf jedes Spiel», meinte Ex-NationalspielerinSteffi Jones, die in ihre letzte Saison geht und derzeit wegen derTeilnahme am Trainer-Lehrgang kaum trainieren kann. Immerhin bliebZeit für ihre Biografie unter dem Titel «Der Kick des Lebens». «Dasmeiste hab ich selbst geschrieben», versicherte die Jung-Autorin.

Mit der SG Wattenscheid 09 und dem 1. FC Saarbrücken bereichernzwei kecke Aufsteiger die Liga. SG-Trainerin Tanja Schulte lotstenach dem Abstieg von Heike Rheine mit Nationalspielerin KerstinStegemann eine Weltmeisterin zum Neuling. Als Nummer zwei inNordrhein-Westfalen hinter Duisburg will sich aber die SG Essen-Schönebeck behaupten. Platz drei ist Ziel von Trainer Ralf Agolli,der keinen Alleingang des 1. FFC Frankfurt befürchtet. «Mit zehnPunkten Vorsprung wird keiner Meister», meinte Agolli.

Auf die Frankfurterinnen wartet die Zusatzbelastung im UEFA-Pokal,den der 1. FFC bereits zwei Mal gewann. «Wir wollen den deutschenFrauenfußball würdig vertreten und mindestens ins Finale einziehen»,sagte FFC-Manager Siegfried Dietrich, der sogar vom Triple träumt.Dies gelang zuletzt 2002. In der 2. Qualifikation heißen die GegnerRapide Wezemal (Belgien) Valur Reykjavik (Island) und Everton LadiesFC (England).